Die Zahl der bei der Jagdausübung getöteten Jagdhunde ist im vergangenen Jahr in Brandenburg auf ein Rekordtief gesunken.
Jagdhunde leben mitunter gefährlich, da sie an wehrhaften Wildschweinen arbeiten. Auch das Risiko bei winterlichen Drückjagden im Eis einzubrechen oder bei Verkehrsunfällen zu sterben, ist erhöht. Aufgrund der sich rasant ausbreitenden Wolfspopulation ist in den vergangenen Jahren eine weitere Gefahr für Jagdhunde hinzugekommen.
Bei der Verfolgung von Wild sind in Brandenburg im vergangenen Jahr 16 Jagdhunde ums Leben gekommen. Im Jahr zuvor waren es noch 25 Tiere, wie der Landesjagdverband Brandenburg LJVB am Mittwoch mitteilte. Als Grund für den Rückgang der Todesfälle nannte Sprecher Tino Erstling eine verbesserte Ausbildung der Vierbeiner, die von immer mehr Jägern in Anspruch genommen werde. Für jeden getöteten Hund zahle der Verband seinen Mitgliedern einen Ausgleich, dessen Höhe sich nach Alter und Ausbildung des Vierbeiners richte, sagte Erstling.
Der Hundefond unterstützt die Jäger
Aus dem Hundefonds erhalten Jagdhundebesitzer einen Zuschuss, wenn ihr Vierbeiner bei
der Ausbildung oder im jagdlichen Einsatz tödlich verunglückt ist. Die Höhe des Zuschusses
richtet sich nach Alter und Ausbildungsstand des Hundes. Im rauen Einsatz werden von den
Hunden Höchstleistungen verlangt, die nur nach langer Übungszeit erbracht werden können. Ihre Eignung stellen die Hunde je nach Einsatzgebiet auf entsprechenden
Eignungsprüfungen unter Beweis. Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des LJVB dazu:
„Verantwortungsvolle Jagd bedingt immer gut ausgebildete Jagdhunde. Der Verlust eines
solchen Tieres wiegt schwer, zumal die meisten Jagdhunde geliebte Familienmitglieder sind.“
Mit der Finanzspritze könnten sich die Weidmänner aber nur einen Welpen anschaffen, deren Preise je nach Rasse von etwa 500 bis 2000 Euro reichten. Ein ausgebildeter Rasse-Jagdhund koste mehrere tausend Euro. Laut Verband gibt es in Brandenburg rund 3000 Jagdhunde. Eine genaue Zahl ist nicht möglich, da im Verband mit rund 12 000 Mitgliedern nur etwa 80 Prozent der märkischen Grünröcke organisiert sind. Die am häufigsten in Brandenburg vorkommenden Jagdhunde-Rassen sind Drahthaar und Dackel.
Über die Gewährung des Zuschusses aus dem Jagdgebrauchshundeausgleichfonds und
dessen Höhe entscheidet eine vom Präsidium des LJVB berufene Expertenkommission.
Antragsberechtigt sind Mitglieder des Landesjagdverbandes Brandenburg, die Jäger und
Hundeführer sind und ihren Hund beim LJVB angemeldet haben.
Intensive Ausbildung der Jagdhunde verringert Unfälle
Dr. Petra Schneller, verantwortlich im LJVB-Präsidium für Hundewesen: „Die Zahl der tödlich verunglückten Jagdhunde in Brandenburg ist leicht zurückgegangen, obwohl die Gefahren für Jagdhunde durch den dichten Straßenverkehr und die rasante Entwicklung der
Schwarzwildbestände gestiegen sind. Den Grund hierfür sehe ich unter anderem darin, dass die Jägerinnen und Jäger immer mehr Zeit und Mühe in die Ausbildung ihrer Jagdhunde investieren. Die Schwarzwildgatter spielen dabei eine wichtige Rolle. Hier werden die Hundezielgerichtet auf die Arbeit an wehrhaften Wildschweinen vorbereitet.“