In Thüringen haben Giftköder-Attacken auf Hunde deutlich zugenommen. Die Zahl der jährlich von der Polizei erfassten Fälle hat sich in den vergangenen fünf Jahren weit mehr als verdoppelt, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Erfurt mitteilte.
Erfurt – Gab es 2012 noch 19 Anzeigen wegen vergifteter oder mit Nägeln und Rasierklingen gespickter Köder, so waren es im vergangenen Jahr bereits 49.
In mehr als der Hälfte der 2016 gemeldeten Fälle starben die Tiere oder mussten eingeschläfert werden, nachdem sie die Köder gefressen hatten. Die Hundehasser konnten indes nur selten ermittelt werden, da die Polizei bei diesen Taten sehr auf Zeugen angewiesen sei, hieß es. Besonders häufig seien im vergangenen Jahr im Raum Gotha (13 Fälle) lebensgefährliche Hundeköder ausgelegt worden. 2015 und 2014 gab es in der Erfurter und Suhler Gegend vermehrt Attacken.
Hundeköder werden nicht erfasst in der Statistik
Tätern, die vergiftete oder präparierte Köder auslegen, drohen eine Geld- oder Haftstrafen von bis zu drei Jahren. Die Giftköder-Fälle werden allerdings nicht extra in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, daher gestaltet sich die Datenlage schwierig. In der Statistik sind nur allgemeine Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgelistet. 2016 waren das in Thüringen 329 Delikte (2012: 219 Straftaten).