Website-Icon urban.dog

Tödliche Hunde-Hetzjagd auf Schafe in Berlin

Vier Schafe wurden von Hunden gehetzt

SOURCE: ©NABU/Frank Sieste

Vier Schafe sind in Berlin offenbar von freilaufenden Hunden gehetzt und getötet worden. Es ist unfassbar, denn man sollte davon ausgehen können, dass Hundehalter tierliebende Menschen sind. Doch wer sind diese Leute, die ihre Hunde entweder nicht unter Kontrolle haben oder bewusst auf andere wehrlose Tiere hetzen?

Schäfer Hagge beschreibt das unfassbare

Vier tote Schafe hat der Schäfer vorgefunden. „Hier hat sich ein Drama abgespielt“ beschreibt Björn Hagge, Schäfer und Eigentümer der Herde aus Heidschnucken und Guteschafen. „Gestern ging es allen Tieren noch gut. Die Verletzungen sind typische Hundebisse, offenbar sind die Tiere von einem oder mehreren Hunden gehetzt und angegriffen worden und dann in Panik ins Wasser gelaufen. Vermutlich haben sie hier einen Kreislaufschock erlitten.“

Vier Schafe wurden von Hunden zu Tode gehetzt
© NABU/Frank Sieste

Schafe sind ideale Landschaftspfleger

Schafe und andere Weidetiere werden in Berliner Naturschutzgebieten mit Unterstützung der Stadt eingesetzt. Durch die Beweidung der Grünflächen sollen die Lebensräume der besonderen Pflanzen- und Tierwelt erhalten werden. Die Weidetiere haben sich längst als ideale Landschaftspfleger bewährt. Das Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel konnte sich dadurch zu besonders artenreichen Gebiet entwickeln.

Freilaufende Hunde werden zur Gefahr

Immer wieder werden Tiere aus den Herden des Schäfers durch freilaufende Hunde verletzt – entweder durch Bisse oder indirekt, indem sie gehetzt werden und sich auf der Flucht auf unebenem Gelände die Beine brechen oder stauchen. „Die meisten Hundebesitzer nehmen Rücksicht und ihre Hunde an die Leine, wenn Weidetiere in der Nähe sind. Einige lassen sie jedoch freilaufen. Viele von denen haben ihre Hunde aber nicht im Griff, wenn sie ihrem Jagdinstinkt nachgeben.“ Björn Hagge hat in dieser Weidesaison bereits sieben Schafe durch Hundeattacken am Flughafensee und auf dem Biesenhorster Sand in Lichtenberg verloren. Zwei verletzte Tiere mussten in der Tierklinik behandelt werden. Den Verlust von über 1.700,00 EURO muss Hagge selbst tragen, solange kein Täter ermittelt ist. Wieder einmal geraten Hunde und ihre Halter wegen verantwortungslosen Hundebesitzern in Verruf.

© NABU/Frank Sieste

Wer hat Hinweise auf den Tathergang?

Wir unterstützen den Aufruf an die Bevölkerung mit Hinweisen zum Tathergang die Suche nach den Tierquälern zu unterstützen. Frank Sieste, der die Arbeiten des NABU Berlin im Flughafenreservat seit 15 Jahren organisiert, schließt vorsätzliches Handeln des verantwortlichen Hundehalters nicht aus: „Wir haben schon häufig Zäune flicken müssen, aber es hat noch nie jemand mit einem Bolzenschneider das Tor geöffnet und so zusätzlich das Risiko in Kauf genommen, dass die gesamte Herde entläuft und womöglich noch Straßenunfälle verursacht.“

© NABU/Frank Sieste

Gerade Hundehalter leiden aufgrund solcher Ereignisse unter immer strengeren Maßnahmen gegen Hunde. Wir Hundehalter sollten im eigenen Interesse alles tun, um uns und unsere Hunde zu schützen. Schutz vor Menschen, die Hunde aus den falschen Motiven halten und sie als Kampfhunde missbrauchen.

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Fast 13.000 Mitglieder unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in zehn Bezirks- und neun Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. 

See more at: NABU

Die mobile Version verlassen