Hunde sind die besten Freunde des Menschen, und so ist es nicht verwunderlich, dass der mächtigste Mann der Welt unbedingt einen Hund haben sollte. Zumindest steigert seither die Existenz eines Hundes, im Weißen Haus, die emotionale Verbundenheit und Beliebtheitswerte beim amerikanischen Volk.

George Washington war der Erste auch mit Hund

Als George Washington 1789 erster amerikanischer Präsident wurde, flitzten bereits 36 Jagdhunde durch das Oval Office des Weißen Hauses in Washington.

First Dog – Laddie Boy

Mediale Aufmerksamkeit erfuhr allerdings erstmals Warren G. Hardings Hund „Laddie Boy“ (26. Juli 1920 – 23 Januar 1929) ein Airedale Terrier, der dem Präsidenten beim Golfspielen sogar die Golfbälle apportierte. Drei Tage lang soll „Laddie Boy“ geheult haben als der Präsident 1923 verstarb.

Präsident Herbert Hoover setzte seinen Belgischen Schäferhund „King Tut“ sogar für seinen Wahlkampf ein. Über die ganzen Vereinigten Staaten wurden Bilder von seinem neuen Hund verbreitet.

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Der erste „First Dog“ Laddie Boy

Hunde machen Präsidenten im Fall Roosevelt

Das Ansehen von Präsident Franklin D. Roosevelt drohte bei den Amerikanern den Bach runter zu gehen, als 1944 die Gerüchte umgingen, dass er seinen Scottish Terrier „Fala“ aus Versehen bei einem Besuch auf den Aleuten, einer Inselkette im Atlantik, zurückgelassen habe. Anfeindungen gab es aber auch, nachdem Roosevelt angeblich, alle Schiffe zurückschickte, um seinen Hund zu retten.

Nachdem Roosevelt vorgeworfen wurde tausende Dollar Steuergelder für die Rettungsaktion vergeudet zu haben, sagte er in einer Rede: „Ihr könnt ruhig mich, meine Ehefrau und meine Kinder kritisieren aber niemals meinen kleinen Hund. Denn er ist Schotte und alle Vorwürfe zu viel Geld verschwendet zu haben, haben die kleine Seele wütend gemacht.“ Diese Rede rettete wohl Roosevelts Wiederwahl.

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Roosevelt im Auto mit seinem Hund Fala

Nixon nimmt Hund statt Schmiergeld

Cockerspaniel „Checkers“ rettete wiederum Richard Nixon die Kandidatur zum Vizepräsidenten unter Eisenhower. Nixon war zuvor in eine Schmiergeldaffäre geraten. So verleugnete Nixon die Existenz von Schmiergeldfonds und sagte, „ich habe nur ein einziges Geschenk angenommen und das werde ich auch nicht zurückgeben.“ Das Geschenk war der Schwarzweiße Cockerspaniel Checkers, den seine Töchter geschenkt bekommen haben.

Ein völlig neues Licht auf das Ansehen eines Präsidenten warf die Tatsache, dass Präsident Johnson seine Beagle „Him“ und „Her“ zur Strafe an beiden Ohren zog. Ungünstiger Weise wurde diese Situation auf einer Fotografie festgehalten. Die Öffentlichkeit reagiert entrüstet und Tierschützer machten mobil. Immerhin kostete dieses Ereignis Johnson nicht das Amt.

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Präsident Johnson zieht seinem Beagle an den Ohren

Hunde an den Ohren ziehen – großer Fehler

Ganz besonders vernarrt in Hunde war die Kennedy Familie. So umgaben insgesamt 9 Hunde die Präsidentenfamilie im Weißen Haus: Charlie, ein Welsh-Terrier, Shannon, ein Cockerspaniel; Clipper, ein Deutscher Schäferhund; Wolf, ein irischer Wolfshund und fünf Mischlinge: Pushinka, Butterfly, White Tipps, Blackie und Flitzer. John F. Kennedy wusste um die besondere, therapeutische und beruhigende Wirkung von Hunden. So ist überliefert, dass Kennedy politische Entscheidungen traf, nachdem er seinen Hund Charly streichelte.

Kennedy und Pushinka

Als Geste des Friedens erhielt Kennedy 1961 vom sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow den Mischling „Pushinka“ als Geschenk. Pushinka war ein Nachkomme von Strelka, einer der beiden Hunde, die auf der russischen Sputnik 5 ins All geschossen wurden.

Es darf auch mal Katze sein

Während der Präsidentschaft von Bill Clinton erlangte ausnahmsweise Hauskatze „Socks“ internationale Berühmtheit. Bis 1995 blieb „Socks“, das einzige Haustier der Clintons und bekam erst 1997 Gesellschaft von Labrador Retriever „Buddy“.

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Socks leitet die Pressekonferenz im Weißen Haus

Senator Edward Kennedy schenkte übrigens dem amtierenden Präsidenten Barak Obama 2009 den Portugiesischen Wasserhund „Bo“. In 2013 bekam Bo Gesellschaft durch die kleine „Sunny“ ebenfalls ein Portugiesischer Wasserhund. Portugiesische Wasserhunde sollen auch für Tierhaar-Allergiker geeignet sein, weil sie weniger Allergene absondern als andere Hunde.

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Obamas „First Dog“ Bo

Donald Trump und Hillary Clinton streiten aktuell um das Amt des amerikanischen Präsidenten. Interessant dürfte zu beobachten sein, welchen Hund der nächste im Präsidentenamt zum „First Dog“ ernennen wird. Hunde machen Präsidenten, wir sind gespannt.

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