Werden kleine Kinder vom Hund gebissen, ist es oft der Familienhund. Häufig passieren die Hundebisse sogar unter Aufsicht der Erwachsenen.
Eltern unterschätzen Gefahrensituationen beim eigenen Hund, wie eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität in Wien ergeben hat.
Dafür wurden 402 Personenbefragt, die mit einem Kind unter sechs Jahren und einem Hund in einem Haushalt leben. Demnach passieren viele Bissunfälle nach einer liebevoll gemeinten Geste des Kindes, wie einer Umarmung. In diesen Fällen fühlen sich Hunde aber oft bedrängt und haben nicht genug Rückzugsraum.
Eigene Bereiche für die Familienhunde einrichten
Hundehalter setzten voraus, dass der Familienhund toleranter und geduldiger sei, erläutert Studienleiterin Christine Arhant vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz. Dabei ließen sich viele Unfälle vermeiden, wenn der Hund seinen eigenen Bereich hat und sich zurückziehen darf. Der Fressplatz sollte beispielsweise so eingerichtet sein, dass das Kind keinen Zugang hat. So kann sich der Vierbeiner ungestört entspannen.
Viele lassen Kind und Familienhund unbeaufsichtigt
Die Befragten bekamen Beispielbilder vorgelegt, die sie bewerten mussten. Dabei zeigte sich, dass sie im Zusammenhang mit fremden Hunden viele Situationen als gefährlich einstuften.
Beim Familienhund wurde dagegen fast alles als harmlos und ein Einschreiten als nicht nötig eingeschätzt. Etwa 50 Prozent der Befragten lassen ihr Kind so oft und so lange es will mit dem Hund spielen. Ebenso viele lassen Kind und Tier unbeaufsichtigt zusammen.