Es ist ein Drama, der Dackel-Streit mitten in Deutschland. Ein Dackel entläuft in Brandenburg, Touristen aus Bayern nehmen ihn einfach mit nach München und wollen das Tier nicht wieder rausrücken.
Dackel-Streit um Bonnie von Beelitz
Vor gut vier Jahren war die Dackeldame „Bonnie von Beelitz“ ihrem Herrchen auf einem Sommerfest auf dem Klaistower Spargelhof entlaufen und von ihrer Finderin mit nach München genommen worden, wo seither ihre Hütte steht. Der Dackel-Streit um Bonnie beschäftigt seit längerem die Justiz in Brandenburg.
Am Mittwoch kommender Woche (10. August) will das Landgericht Potsdam ein Urteil sprechen. Dann werde entschieden, ob die begehrte Dackeldame nach mehr als vier Jahren in Bayern zu ihren Brandenburger Herrchen zurückkehren dürfe, sagte Gerichtssprecherin Sabine Dießelhorst am Montag. Sie bestätigte damit Medienberichte.
Münchner wollen Dackel nicht zurückgeben
Bonnie lief den Berichten zufolge im April 2012 in Klaistow (Potsdam-Mittelmark) weg – Touristen aus München fanden die damals neun Monate alte Dackeldame und nahmen sie mit nach Hause.
Zwei Jahre später beantragte das Paar beim Züchter neue Papiere und brachte so die alten Besitzer auf die Spur. Denn der Züchter benachrichtigte die eigentlichen Herrchen – einen Jäger aus Ferch (Potsdam-Mittelmark) und dessen Frau. Die hatte ihm den Rauhaardackel zum 70. Geburtstag geschenkt. Die Münchner wollten Bonnie aber nicht mehr herausrücken – auch nicht, nachdem das Amtsgericht Potsdam in erster Instanz den Dackel dem Jäger zugesprochen hatte.
Anspruch auf Kostenrückerstattung
Das Gericht habe den Findern im Übrigen einen Anspruch auf Erstattung aller Kosten für Bonnie, etwa für Futter oder Behandlungen beim Tierarzt, zugesprochen, erklärte die Sprecherin des Landgerichts Potsdam.