Erbittert wurde um „Bonny“ gestritten, nun ist die Dackeldame wieder auf dem Weg nach Brandenburg. An den neuen alten Namen muss sie sich wohl erst gewöhnen.
Aus „Lulu“ wird wieder „Bonny“: Der aus Brandenburg stammende Dackel, den es nach Bayern verschlagen hatte, ist wieder auf dem Weg in seine ostdeutsche Heimat. Das Paar aus Bayern, das die Dackeldame 2012 in Brandenburg auf der Straße aufgelesen und sie fortan „Lulu“ genannt hatte, übergab das Tier am Samstag am Münchner Flughafen an seine rechtmäßigen Eigentümer. Vorausgegangen war ein langes juristisches Tauziehen.
„Bonny“ konnte nichts sagen
„Es ist schlimm. Wie wenn man sein eigenes Kind weggenommen bekommt“, sagte Jan T., der mit seiner Frau Anne den kleinen Dackel vor vier Jahren in Brandenburg aufgelesen und mit nach Bayern genommen hatte. Beide waren am Samstag mit „Lulu“/“Bonny“ und ihrem zweiten Dackel „Gretel“ zur Übergabeaktion erschienen. „Es war eine sehr emotionale Angelegenheit“, sagte Anne K. (34). Die Dackel-Übergabe selbst sei sehr kühl gewesen. Die alten und neuen Besitzer hätten kaum ein Wort mit ihnen gewechselt. „Es war wie ein Sorgerechtsstreit. Nur dass der Hund nichts sagen konnte.“
Freiwillig kein Besuchsrecht
„Bonny“ wird von seinen alten Besitzern aus Bayern auch keinen Besuch in Brandenburg erhalten. Das wäre nicht gut für den Hund, meinte Anne K.. Beide wünschten dem Dackel jedoch, dass er ein glückliches Hundeleben haben möge und „alt und grau“ werde. Damit „Gretel“ nicht allein bleibt, wollen sich die beiden auch wieder einen zweiten Dackel anschaffen.
Erst vor zwei Jahren war bekannt geworden, dass der entlaufene Rauhaardackel inzwischen in Bayern lebte – unter dem Namen „Lulu“. Als die ursprünglichen Besitzer in Brandenburg davon erfuhren, setzten sie alle Hebel in Bewegung, um das Tier zurückzubekommen. Es folgte ein Rechtsstreit. Das Potsdamer Landgericht entschied schließlich: „Lulu“ muss zurück und wird wieder „Bonny“.