Website-Icon urban.dog

Australien: Der Einsatz Dingo gegen Ziege wird gestoppt!

Australien: Der Einsatz Dingo gegen Ziege wird gestoppt!

SOURCE: ©Ben Allen/University of Southern Queensland

Australien stoppt sein umstrittenes Projekt zur Bekämpfung gefräßiger Ziegen durch den Dingo auf Pelorus Island. Wie urban.dog berichtete, hatte die Gemeinde von Hinchinbrook Shire (Bundesstaat Queensland) damit begonnen, einzelne Wildhunde zu fangen, zu kastrieren und sie auf dem kleinen Eiland im Great Barrier Reef auszusetzen, um dort Ziegen zu jagen. Die vermehrungsfreudigen Huftiere fressen und zertrampeln die Regenwaldpflanzen an der Inselküste. Da Jäger Schwierigkeiten hatten, die Ziegen im unwegsamen Gelände zu erschießen, sollten die Dingos sie töten.

Tierschützer hatten das Projekt als „ausgesprochene Quälerei“ kritisiert: Den Dingos wurden vor ihrem Einsatz Giftkapseln implantiert, die die Hunde innerhalb von zwei Jahren töten sollen. Queenslands Umweltminister Steven Miles veranlasste nun die lokalen Behörden, alle Dingos innerhalb von zwei Wochen von Pelorus zu holen. Jedoch nicht wegen der kritisierten Grausamkeit: Die Dingos könnten selbst zur Plage werden und seltene Vogelarten wie den Rifftriel auf der Insel bedrohen, begründete Miles seine Anweisung.

Auch die Ziegen waren ursprünglich nicht als Plage nach Pelorus gekommen: Sie sollten Ende des 19. Jahrhunderts den dortigen Leuchtturmwärtern als Nahrungsquelle dienen.

Dingo – der wilde Hund Australiens

Der Dingo ist ein vor Jahrtausenden verwilderter Haushund, der bis auf südwestliche und südöstliche Gebiete, in ganz Australien vorkommt. Allgemein werden alle wilden Hunde als Dingos bezeichnet. Man muss jedoch reinrassige Tiere von Mischlingen unterscheiden, die durch die Kreuzung von reinen Tieren und normalen Haushunden entstanden sind. Der Anteil der Mischlinge nimmt immer weiter zu, während der Anteil der reinen Wildhunde stets zurückgeht.

Dingos sind die idealen Ziegenjäger

Mindestens zwei der in Australien heimischen Wildhunde wurden wie berichtet bereits auf dem Festland gefangen und auf Pelorus ausgesetzt. Weitere sollen folgen. Zuvor hätten Ranger versucht, die Ziegen zu erschießen. Aber in dem unwegsamen Gelände vermehrten sich die Tiere zu schnell, die einst als Futter für den Leuchtturmwärter angesiedelt wurden. Dingos haben sich schon früher bei der Jagd auf Ziegen bewährt.

Dingo Beschreibung

Der Dingo zählt zur Familie der Wolf– und Schakalartigen und ist heute als verwilderter, ehemals domestizierter Hund in verschiedenen Regionen und Landschaften Australiens beheimatet. Er lebt in männlich dominierten Rudeln innerhalb eines festgelegten Jagdreviers und ist in Wüsten und Bergwäldern ebenso anzutreffen wie in tropischen Gebieten.

Seine genaue Herkunft ist bis heute nicht eindeutig erforscht, denn zu seiner Abstammung existieren unterschiedliche Theorien. Es wird vermutet, dass er mit Seefahrern von Asien aus nach Australien gelangte, wobei nicht klar ist, ob diese Hunde den Menschen damals als Haustiere oder Fleischlieferanten dienten.

Seine typische Fellfarbe ist rot bis sandfarben. Es gibt jedoch auch schwarze, braune oder weiße Tiere. Die meisten australischen Wildhunde haben kleine weiße Markierungen an Schwanz, Brust, Pfoten, Beinen oder Maul. Dingos pflanzen sich einmal jährlich fort. Die Paarungszeit liegt zwischen März und Juni. Weibliche Dingos erreichen die Geschlechtsreife nach zwei Jahren, männliche nach ein bis drei Jahren. Im Normalfall pflanzt sich nur das Alpha-Paar eines Rudels fort. Nach einer Tragezeit von 60 bis 70 Tagen werden ein bis zehn Welpen geworfen. Die Jungtiere werden etwa zehn Wochen gesäugt. Sie verlassen die Wurfhöhle nach acht Wochen endgültig. Mit drei bis sechs Monaten sind die jungen Wildhunde selbstständig und verlassen mit 12 Monaten das Rudel. Weiterhin entspricht die Lebenserwartung etwa 10 Jahren.

Die mobile Version verlassen