Diensthunde, die bei der Polizei im Einsatz sind, haben Superkräfte. Sie riechen illegale Drogen meilenweit gegen den Wind, spüren Verbrecher auf, beschützen Arme und Schwache und finden vermisste Kinder. Wie machen die das bloß?
Bereits seit mehr als einhundert Jahren gibt es Polizeihunde. Während Polizisten zunächst einfach ihre Privathunde mit aufs Revier brachten, wurden 1896 im niedersächsischen Hildesheim erstmals spezifisch ausgebildete Hunde zusammen mit Nachtwachen zum Einsatz geschickt. Heute gibt es deutschlandweit tausende Polizeihunde, die den Beamten mit ihren Fähigkeiten zur Seite stehen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.
Hunde riechen besser als Menschen. Während ein Zweibeiner rund fünf Millionen Riechzellen besitzt, sind es beim Hund über 220 Millionen Riechzellen, die zudem gemischte Düfte selektiv wahrnehmen und so auch im Gedächtnis abspeichern können. Ähnlich verhält es sich mit dem Gehörsinn des Hundes. Ein Hund kann dank flexibel angeordneter Ohrmuscheln nicht nur Geräuschquellen perfekt orten, sondern auch Schwingungen im Ultraschallbereich bis zu 40000 Hertz und sogar Infraschallwellen wahrnehmen. Polizeihunde sind außerdem auffallend mutig und schnell. Nur maximal einer unter einhundert Hunden, erbringt die diesbezügliche Leistung, um zukünftig den Herausforderungen eines Polizeihundelebens gerecht zu werden.
Trotzdem muss ein späterer Polizeihund erst einmal für rund zwei Monate in die Schule. Am besten innerhalb der ersten beiden Lebensjahre. Zusammen mit seinem späteren Hundeführer, der übrigens auch nach Dienstschluss und lebenslang für diesen Hund verantwortlich bleibt, wird der Hund von einem sogenannten Abrichtelehrer ausgebildet.
Die Ausbildung beinhaltet das Erlernen des gezielten Aufspürens von Beweismitteln und Personen, des Verfolgens und Festhaltens von Fährten und Flüchtigen und des Abwehrens von Angriffen auf den eigenen Hundeführer. Um sicher zu gehen, dass der Hund das alles nicht verlernt, muss er einmal im Jahr eine Prüfung ablegen.
Je nach Talent werden Polizeihunde unterschiedlich eingesetzt.
Schutzhunde sind in erster Linie schnell, extrem gute Riecher und haben einen besonderen Beschützerinstinkt. Spürhunde dagegen, zeichnen sich durch einen ausgeprägten Beute- und Spieltrieb aus und werden während einer zusätzlichen Ausbildungsphase spielerisch mit den Proben von Rauschgift, Sprengstoff und anderen Gerüchen vertraut gemacht, die er später auch unter ablenkenden und widrigsten Licht- und Witterungsverhältnissen wiedererkennt. Fährtenhunde, die an unübersichtlichen Orten verborgene Beweismittel finden sollen, müssen ausgesprochen neugierig und geduldig sein, Geruchsspuren-Vergleichs-Hunde wiederum sind auf das komplexe Geruchsbild von Menschen extra spezialisiert worden. Mit ihrer Hilfe können Beweismittel Tatverdächtigen zugeordnet werden, was als ebenso stichhaltig gilt, als wäre der Täter bei der Tat fotografiert worden.