Ein Hundeführerschein ist ein Sachkundenachweis.

Durch ihn soll geprüft und bestenfalls bestätigt werden, dass der Hundebesitzer grundlegende Kenntnisse vom Hund hat. Er ist die politische Antwort auf gehäufte Beißvorfälle, vor allem im Zusammenhang mit Kindern, in der Bundesrepublik. Zwar gibt es noch keine bundeseinheitliche Regelung, aber das Thema ist in aller Munde. Es muss noch geklärt werden, ob der Hundeführerschein wirklich für jeden Hundehalter gelten soll, oder auch für die temporären Gassi-Geher. Und was ist mit einzelnen Familienmitgliedern, sollen sie alle den Hundeführerschein machen? Egal, ob noch Uneinigkeit herrscht, die Sachkundeprüfung für den Hund hat auf jeden Fall Vorteile.

Denn dein Hund kann auf diese Weise geschützt werden, da du als Herrchen zur Auseinandersetzung mit Fakten rund um Verhalten, Gesundheit und Entwicklung des Hundes angehalten wirst. Mehr Verständnis füreinander kann auch den Hundebesitzern untereinander nicht schaden. Würde der eine verstehen, warum der ihm entgegenkommende Hundebesitzer so reagiert wie er reagiert, gäbe es weniger Geschrei und Hass auf den Hunde-Straßen:

„Nimm deinen Hund an die Leine verdammt!Der beißt nicht.

Nimm jetzt deinen scheiß Hund endlich an die scheiß Leine, verdammt!!

Ich beiß dich gleich, Alter, geh doch einfach weiter …“

Wie der Mensch den Hund erzieht oder eben nicht, war bisher ausschließlich Sache des Halters. Da er durch fehlerhafte Sozialisierung und falschen Umgang zu einer Gefahr für die Umwelt werden kann, ist es nur folgerichtig, dass rechtliche Konsequenzen gezogen wurden. Auf Basis der Hundegesetze des jeweiligen Landes, bilden und prüfen die Behörden dieses Fachwissen rund um den Hund.

Die Hoffnung, dass dadurch ein harmonisches Zusammenleben von Hunde-Liebhabern und Hunde-Gegnern möglich ist, hält sich allerdings in Grenzen. Denn mit der Einführung des Hundeführscheins, wie er auch bezeichnet wird, verringert sich weder die Kackhaufenmenge auf den Gehwegen, noch die Anzahl der unangeleint laufenden Hunde in Gebieten in denen Leinenzwang gilt.

Dazu bedarf es ausreichend legaler Möglichkeiten, um mit dem freilaufenden Hund unterwegs zu sein. Gerade im städtische Raum gibt es diese unzureichend. Der Hundeführerschein kann deswegen nur Teil der Antwort auf die Forderung nach besserer Kontrolle und Kommunikation sein.

Es gibt aber nicht nur einen Hundeführerschein.

Wenn das nur so einfach wäre …  Nein, es gibt gleich mehrere Hundeführerscheine. Und manchmal wird Hundeführerschein gesagt, wenn eigentlich gar nicht Hundeführerschein gemeint ist. Und je nachdem in welchem Bundesland du lebst, ist einer für dich wichtig, der andere nicht. Du musst dich also darüber informieren, welche Regelungen in deinem Land und Bundesland gelten. Mancherorts ist ein Führerschein nur für bestimmte Rassen gefordert, oder zu bestimmten Zwecken.

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