Labrador – wo kein Wasser ist, ist auch kein Labrador
Geschichtliches
Die Vorfahren des Labradors haben ihren Ursprung in Neufundland, wo Fischer Hunde zum Apportieren von Fischen gebrauchten. Die ersten Zuchtversuche fanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England und Schottland statt.
Es wird gesagt, dass ein gelber Welpe erstmals um die Jahrhundertwende geworfen wurde. Die zunächst unbeliebte Farbe galt zu Beginn als nicht als Zuchterfolg und die Welpen mit gelber Fellfarbe wurden getötet. Erst später wurde der uns heute typische gelbe Labrador beliebter. In Deutschland wurde der erste Labradorwurf erst 1966 beim VDH eingetragen.
Wesen
Der Labrador ist ein aktiver Hund, der gern arbeitet. Weil er sehr gern mit Menschen, insbesondere auch Kinder, zusammen ist, ist er als gutmütiger Familienhund sehr geeignet. Der Labrador hat kaum die Veranlagung zu Schützen oder Wachen, sondern möchte gefallen. Er ist ein sensibler Typ, der ausgeglichen und ruhig daherkommt. Dennoch ist er keinesfalls eine Schlaftablette, sondern sehr aufgeweckt, intelligent und eifrig dabei seinem Besitzer zu folgen. Generell ist der Labrador ein sehr lernfähiger und aufmerksamer Hund, der sich über jedes Lob freut. Auch zu Fremden ist er freundlich und zeigt keine Scheue. Er benötigt viel Auslauf und ist nicht gern allein. Wenn er keine Möglichkeit zum Schwimmen hat, lebt er im falschen Umfeld. Labradors können nicht ohne Wasser.
Verwendung
Mit einem Labrador entspannt durch die Straßen zu laufen ist kein Problem. Er gilt als äußerst leichtführig (bei entsprechender Erziehung versteht sich), psychisch belastbar, benötigt aber keinen harten Ausbildungsdrill.
Als gezüchteter Jagdhund wird er heute vor allem für Arbeiten nach dem Schuss, z.B. auf Flugwild, eingesetzt. Seine enorme Wasserfreudigkeit, seine Führigkeit und seine gute Nase machen ihn ideal dafür. Auch als Blindenführhund findet er Verwendung, sowie als Rettungshund und Spürhund. Kommt er als Familienhund zum Einsatz sollte seinem Hund zumindest während des täglichen Spazierganges einige, möglichst vielfältige Apportieraufgaben geben. Er gehört zu den Hunden, die schnell wachsen und ein Gewicht erlangen, das sich schädigend auf die jungen Knochen auswirkt, wird es zu stark belastet. Viele Treppen sollte er in seinen jungen Jahren nicht steigen müssen.
Erscheinungsbild
Der Labrador ist kräftig gebaut, generell breit mit einer kurzen Lendenpartie. Auch sein Oberkopf ist breit, seine Brust und der Rippenkorb sind breit und liegen tief.
Er ist mittelgroß, als rassetypisches Merkmal gilt die die „Otterrute“, der Schwanz, der einen sehr dicken Ansatz hat, der sich allmählich zur Spitze hin verjüngt, und mit kurzem dickem Fell bedeckt ist. Sein Fell ist kurz, dicht, hart, nicht wellig, mit wetterbeständiger Unterwolle und kann schwarz, gelb oder braun sein. Der gelbe Farbton reicht von hellcreme bis fuchsrot und auch ein kleiner weißer Brustfleck ist erlaubt. In einem Wurf können alle Farben vorhanden sein. Der „Field-Trial-Labrador“ ist leichter gebaut, mit einem schmaleren Kopf, weniger Brusttiefe und einen längeren Rücken.
Pflege
Der Labrador ist ein super pflegeleichter Hund. Mit wenig Zeitaufwand lassen sich Fell und Krallen sauber halten. Ein regelmäßiger Blick auf die Augen des Labradors, um evtl. Entzündungen oder Veränderungen rechtzeitig zu bemerken kostet auch nicht viel Anstrengung.
Wissenswertes
Erblich bedingt leidet der Labrador häufig an Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Hüftgelenksdysplasie (HD) und Osteochondrosis (OCD). Auch die Augen sind oft betroffen.
Klassifikation FCI
Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde,
Wasserhunde, Sektion 1 Apportierhunde, mit Arbeitsprüfung