Dein Hund hat Angst vor dem Tierarzt und lässt sich kaum behandeln? Wir geben dir ein paar Tipps damit es mit dem Tierarzt besser läuft.
Kaum geht die Tür zum Tierarzt, auf liegt der Geruch von Angst in der Luft. Vier Pfoten stemmen sich in den Boden, die Ohren sind angelegt und der Schwanz klemmt sich zwischen die Hinterbeine. Das kommt dir bekannt vor? Willkommen im Club. Es gibt viele Hunde, die sich vor Angst in die nicht vorhandenen Hosen machen. Wer sollte es Ihnen verdenken – schließlich geht es uns ja oft nicht anders und erklären kann man dem Hund ja auch nicht, warum der Besuch beim Tierarzt einfach sein muss.
Mit Welpen Tierarzt spielen
„Wichtig ist, dass der Besitzer immer souverän bleibt“, sagt Monika Groß, Tierverhaltenstherapeutin aus Grävenwiesbach in Hessen.
Schon bei der Erziehung kannst du vorbeugend auf deinen Hund einwirken. Kein Hund sollte sich vor Angst in einer Ecke verkriechen müssen. Wenn du einen jungen Hund hast, einen Welpen, geh einfach mal so zum Tierarzt, ganz ohne Behandlung oder Impfung. Bei einem Welpen ist die beste Zeit die Phase der Sozialisierung ab der 8. Woche und die Phase der Rangordnung (9. bis 12. Woche).
Was der Hund in dieser Zeit erlebt, behält er sein Leben lang im Gedächtnis. „Da nimmt man sich Zeit, setzt sich zu ihm auf den Boden, spielt mit ihm und gibt ihm Leckerlis“, rät der Tierarzt Thomas Steidl aus Tübingen. Außerdem darf das Tier sich in aller Ruhe den Behandlungsraum anschauen.
Mach einen festen Termin
Wenn du das mit deinem Welpen üben möchtest machst du am besten vorab einen Termin bei deinem Tierarzt, damit sich dieser entsprechend Zeitnehmen kann und möglichst nicht unter Termindruck leidet. Steidl meint, dass sich dieser Zeitaufwand nicht nur für Hund und Besitzer, sondern auch für den Veterinär lohnt. Denn solche Hunde bleiben oft dauerhaft unkomplizierte Patienten.
Bleibe Ruhig und streichel nicht zu viel
Bei einem älteren Hund der schon ganz genau weiß, dass ihm beim Tierarzt die fiese Spritze droht, macht es ebenfalls Sinn sich einen Termin geben zu lassen. Schon alleine damit die Wartezeit nicht unnötig lang wird. Probiere doch mal aus, ob es hilft, wenn du die Wartezeit mit deinem Hund im Auto verbringst – natürlich nur wenn es nicht zu warm ist!!!! Die Psychologin Andrea Beetz, die sich mit der Mensch-Tier-Beziehung beschäftigt, warnt davor, permanent beruhigend auf das Tier einzureden: „Das gilt vor allem, wenn man sich selbst eigentlich damit beruhigen will.“ Auch ständiges Streicheln führt dazu, dass der Hund noch aufgeregter wird. Denn solch ein Verhalten bestätigt ihn darin, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung ist.
Mit zweitem Hund geht’s manchmal besser
Es ist ganz wichtig, dass du Ruhe ausstrahlst. Bist du selber aufgeregt, überträgt sich das sofort auf deinen Hund. Halte deinem Vierbeiner bei der Behandlung den Kopf fest. Denn du bist die Bezugsperson, dir vertraut dein Hund. Du könntest auch mal ausprobieren, wie es läuft, wenn du einen anderen angstfreien Hund mit zum Tierarzt nimmst. Ein Artgenosse könnte ihm die Angst nehmen.
„Bei der Behandlung ist es dann wichtig, so wenig Zwang wie möglich anzuwenden“, weiß Steidl.
Wie läuft es denn bei dir ab, wenn du mit deinem Hund zum Tierarzt musst? Hast du einen Tipp für uns?