Dein Hund frisst Gras? Und das obwohl du ihm bereits täglich das feinste Hundefutter überhaupt servierst? Was also verführt ihn zum Genuss des satten Grüns?
Keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse
Studien haben gezeigt, dass die meisten Grasarten deinen Hund nicht zum Übergeben bringen. Auch die weitverbreitete These, dass Hunde Gras fressen, um sich mit fehlenden Bestandteilen in der Ernährung zu versorgen, hält keiner wissenschaftlichen Untersuchung stand. Tatsache ist, dass einige Hunde sich trotzdem nach dem Gras fressen übergeben. Ob das nun in direktem Zusammenhang steht, ist nicht erwiesen.
Warum fressen Hunde Gras
Es gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire des Wolfes auch Gräser aufzunehmen.
- Gras enthält wichtige Ballaststoffe, die die Verdauung anregen.
- Häufig wird angenommen, Hunde fressen Gras, um einen Nährstoffmangel auszugleichen, diese Theorie konnte in Studien jedoch widerlegt werden.
- Einige Hunde fressen Gras, wenn sie Verdauungsprobleme haben. Dies hilft ihnen zu erbrechen und anschließend geht es ihnen besser. Nur wenige Tiere zeigen dieses Verhalten, in Studien betrifft dies nur 0,4 % der grasfressenden Hunde.
Also warum fressen Hunde Gras?
Egal ob sie das Gras regelrecht von der Wiese weiden oder an einzelnen Grashalmen knabbern, die Antwort könnte ganz einfach sein. Hunde mögen den Geschmack. Schließlich fressen Hunde alle möglichen unmöglichen Dinge. Hunde stehen auf abgestandenes Regenwasser, olle Socken und vieles mehr. Zum einen sagen Wissenschaftler, dass Hunde in der Wildnis Allesfresser, also sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser seien. Daher versorgen sich unsere domestizierten Haushunde instinktiv mit Pflanzen.
Andere wiederum spekulieren, dass wilde Hunde, wie auch Wölfe, eine Vorliebe für Pflanzen entwickelt haben, da sie Pflanzenreste in den Mägen ihrer erlegten Beute gefunden und gefressen haben. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Wölfe seit Tausenden von Jahren alles gefressen haben, was sie vorfinden konnten, nur um ihren täglichen Bedarf an Nahrung zu erfüllen. Es gibt sogar Wolfsarten, von denen wir wissen, dass sie sich regulär auch von Gras ernähren.
Natürliches Heilmittel?
Bisher gibt keine wissenschaftlich fundierten Beweise dafür, dass Hunde Gras zur Selbstheilung fressen. Alledings ist man weitverbreitet Überzeugt davon, dass Hunde eine natürliche Abhilfe gegen Blähungen oder einen verdorbenen Magen suchen. Vielleicht ist Gras in diesem Zusammenhang tatsächlich ein natürliches Heilmittel. Ein Grashalm könnte vor allem, wenn er verschluckt und nicht zerkaut wird dafür sorgen, dass durch das Kitzeln im Hals ein Würgereflex hervorgerufen wird.
Du solltest in jedem Fall achtsam leiben. Auch wenn dein Hund das Gras nur aus kulinarischer Vorliebe heraus frisst, könnte sich trotzdem eine ernsthafte Erkrankung dahinter verbergen. Geh auf Nummer sicher und suche einen Tierarzt auf. Dein Tierarzt kann durch körperliche Inspektion, Stuhluntersuchung und Bluttests feststellen, ob dein Hund an einer Magen-, Darminfektion oder einer anderen Erkrankung leidet. In jedem Fall solltest du zum Tierarzt, wenn dein Hund lethargisch wird und Durchfall hat.
Kann das Grasfressen für Hunde gefährlich sein?
Selbst Spezialisten sagen, dass Grasfressen keinerlei Risiken birgt. Allerdings solltest du wie gesagt, deinen Hund im Auge behalten. Hinter einem erhöhten Graskonsum könnte sich eine Erkrankung verbergen. Außerdem solltest du darauf achten, dass dein Vierbeiner nicht zu viel Gras frisst, denn das kann wiederum zu einer Blockade des Magens oder des Darms führen.
Falls dein Hund einfach aus Appetit Gras frisst, ergänze doch mal sein Futter mit gekochtem Gemüse. Ein Topf mit Katzengras oder ein Tablett mit selbstgesätem Gras ist eine gesündere Alternative zum Gras in Parks oder an Feldern. Die Wiesen in der Stadt und auf dem Land können Autoabgase, Herbizide und Chemikalien aus der Landwirtschaft enthalten, das möchtest du deinem Hund sicher ersparen.