Erreger
Die Staupe ist eine Viruserkrankung, hervorgerufen durch einen Paramyxo-Virus mit Namen Canine Staupevirus (CDV, Canine Distemper Virus). Dieser Virus ist dem ähnlich, der bei uns Menschen Masern hervorruft. Durch Desinfektionsmittel wird er schnell inaktiv, Kälte und Trockenheit hingegen können ihm nichts anhaben. Außerhalb des lebenden Organismus bleibt er allerdings nur weniger Tage infektiös. Meist erkranken junge Hunde im Alter von 8 Wochen bis 6 Monaten.
Gelangt das Virus über Nasen- oder Mundschleimhaut in den Hund (auch andere Tiere können sich anstecken), vermehrt es sich während der ersten Woche in den Mandeln und Bronchiallymphknoten des Hundes, von wo aus die Viren nach und nach ins Blut und andere lymphatische Gewebe gelangen.
In der Lymphe sitzt die Immunabwehr des Körpers und diese versucht nun Antikörper gegen das Virus zu bilden, um es zu bekämpfen.
Ist diese Mission erfolgreich kann sich die Hunde-Immunabwehr später daran erinnern und bildet sofort Antikörper, wenn das Virus in den Körper eindringt. Gegen eine einmal durchgemachte Staupe-Erkrankung ist der Hund nach überstandener Krankheit also immun, so wie wir Menschen die meisten Kinderkrankheiten nur einmal durchmachen (es sei denn wir wurden geimpft).
Symptome
Woran du Staupe erkennen kannst? Diese Krankheit ist generell schwierig zu diagnostizieren. Wenn dein Hund schnell genug Antikörper bilden konnte, wirst du wahrscheinlich gar nicht bemerken, dass er krank war.
Ist dies nicht der Fall sind für Staupe hohes Fieber bis 41°C und Abgeschlagenheit mit Appetitlosigkeit kennzeichnend. Welche Symptome weiterhin auftreten hängt davon ab, welche Organe befallen wurden.
Es kann zu Schädigungen des Verdauungssystems (Erbrechen, Durchfall), Atemsystems (Niesen, Husten, Backenblasen, veränderte Atemgeräusche), Urogenitaltrakt (…) und zentralen Nervensystems (Veränderungen im Bereich der Augen bis Blindheit, Lähmungen, Epilepsie, Muskelzittern etc.) kommen.
Bestenfalls erholt sich der Hund nach 2 bis 4 Wochen wieder. War der Hund noch sehr jung und sein Gebiss befallen kann sich im Nachhinein das sogenannte Staupe-Gebiss entwickeln, das durch einen defekten Zahnschmelz gekennzeichnet ist. Bei schweren Verlaufsformen kommt es auch zu verstärkter Hautverhornung im Bereich der Ballen und der Nase. Im schlechtesten Fall, wenn das Nervensystem betroffen ist, kann sich eine chronische Gehirnentzündung entwickeln. Diese überlebt der Hund oft nicht.
Behandlung
Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, kann man sie nicht mit Antibiotika behandeln. Vorsorglich kann der Hund gegen Staube geimpft werden. Je nachdem wie es dem Hund geht werden nur die auftretenden Symptome behandelt. Ein Hund der an starkem Durchfall oder akuten Erbrechen leidet muss vor dem Austrocknen bewahrt werden. Treten neurologische Symptome auf kann über eine Einschläferung nachgedacht werden.
Die Staupe-Impfung wurde in den 1960er Jahren in Deutschland eingeführt, davor hat sie häufig zum Tod geführt. Bei Hunden aus dem Ausland sollte auf den aktuellen Impfstatus geachtet werden. Heutzutage empfiehlt so ziemlich jeder Tierarzt gegen Staupe zu impfen.