Die bayrische Marke napani hat sich auf ein Ernährungskonzept spezialisiert, das dem Hundekörper und der Umwelt wohl bekommen soll. Entgegen dem vorherrschenden Trend zu hohem Fleischanteil plädiert das Unternehmen für reduzierten Fleischkonsum und steht auch veganer Fütterung wohlwollend gegenüber. Meine beiden Mischlinge Fasa und Tola haben einige Produkte aus dem Sortiment von napani zwischen die Zähne bekommen. Was ist ihr Urteil?
In Sachen Hundeernährung bin ich gegen jegliche Dogmen. Nur ein Prinzip begleitet mich in meinem Alltag mit Hund: Der hündische Speiseplan muss so natürlich wie möglich sein. Kein Junk Food, kein Industriefraß. Im Normalfall bekommen meine Mädels frisches Wild- und Bio-Fleisch – in sehr moderaten Mengen –, vor allem aber viel Gemüse und Obst, begleitet von Graupen, Reis, Kartoffeln, Nudeln und auch nicht zu stark gewürzten Essensresten, die bei uns Menschen übrig bleiben.
Als Belohnung gibt es rohe Knochen zum Knabbern oder selbst gebackene Hundekekse. Wenn ich zu Convenience-Futter greife, dann nur auf Kurzreisen oder im Urlaub. Auf meinen September-Trip mit Hunden habe ich das Dosenfutter sowie Leckerli und Ergänzungsmittel von napani mitgenommen.
Zwischen Fleisch pur und vegan
Die Marke napani bietet drei Sorten Nassfutter: Fleischmenüs, vegane Gerichte und Dosen mit 100% Fleisch. Während die erste Variante den Namen „Fix und Fertig“ trägt, als Alleinfutter deklariert und zum sofortigen Verzehr gedacht ist, sollen die anderen beiden mit zusätzlichen Zutaten gemischt werden. Als Begleitung zu den Bio-Fleischdosen wurde das „Basisfutter“ entwickelt: zwei Sorten Flockenmischung aus Naturreis oder Hirse, gemischt mit getrocknetem Obst und Gemüse.

Die losen Beilagen sollen erst einmal einen etwa 20-minütigen Bad in einer kleinen Menge lauwarmes Wasser nehmen, damit sie weicher – und somit bekömmlicher – werden, an Volumen zunehmen und volles Aroma entwickeln. Die veganen Futtersorten bieten eine abwechslungsreiche Mischung ausgesuchter Zutaten und eignen sich bei Allergien, krankheitsbedingten Diäten oder für rein pflanzliche Haushalte.
Die „weltbewussten“ Ernährungsvorschläge sollen optimalerweise mit Ölen und Vital-Zusätzen gemischt werden. Im Sortiment der Ergänzungsfuttermittel führt napani verschiedene Pulver und Essenzen, unter anderem Algenkalk, Bio-Hefe, Kräutermischungen oder Ulmenrindetinktur.
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Nassfutter von napani unter der Lupe
Damit ich mir einen vollständigen Überblick über das napani-Sortiment verschaffe, habe ich auf meine Reise alle drei Dosen-Varianten mitgenommen. Das Futter aus reinem Fleisch und auch die Fleischmenüs haben eine sehr fluffige Konsistenz und verlassen bereitwillig die Dose bereits beim Kippen. Die veganen Gerichte sind etwas kompakter und trockener und müssen aus der Dose mit einem Löffel herausgenommen werden.
Geschmacklich geben sie sich nichts – Fasa und Tola haben alle Mahlzeiten gleichermaßen genossen, ob mit Fleisch oder ohne. An den Tagen, an denen ich eine vegane oder rein fleischige Dose geöffnet habe, bekamen meine Hunde zusätzlich noch einen Löffel der Bio-Öle und etwas von dem Vital-Mix Bio, einem „Superfood“ aus Baobab, Gerstengras, Matcha, Moringa und Spirulina in Pulverform.
Das Einmaleins von napani
Auch wenn besondere Mathe-Kenntnisse nicht nötig sind, um den Hund artgerecht zu ernähren, hantiert napani gerne mit Zahlen. Für eine kinderleichte Zubereitung von Hundemahlzeiten muss der Halter einfach von eins bis vier zählen. Die Reinfleischsorten tragen nämlich eine Eins auf der Verpackung, die Flocken – eine Zwei. Die Bio-Ölmischungen sind mit einer Drei gekennzeichnet, gefolgt von den Vital-Zusätzen mit einer Vier. Hat man alle vier Zutaten im Napf zusammen gebracht, ist eine gesunde Hundemahlzeit kredenzt. Selbst für Mathe-Verweigerer ein einfaches Spiel.

Leckerlis und Snacks: Die köstliche Krönung
Die tägliche Inhalation des Futters morgens und abends reicht meinen Mädels keinesfalls zum vollständigen Hundeglück. In der Gassitasche habe ich deswegen stets kleine Kekse zur Belohnung. Immer wieder bekommen meine süßen Monster auch etwas zum Kauen. Von napani hatte ich eine Tüte „Wonne-Kekse“ mitgenommen, eine der sieben veganen Leckerli-Sorten, die aus regionalen Bio-Zutaten bestehen, für die aber kein Tier sterben musste. Zu den Keksen greife ich auch sonst gerne, wenn ich gerade keine Zeit habe, selber welche zu backen.

Der klare Vorteil: Mit den pflanzlichen Keksen lässt sich der Fleischkonsum in der hündischen Ernährung wunderbar reduzieren – meine Hunde sind richtig wild darauf, ohne zu merken, dass sie gerade vegan schlemmen. Leichter könnte ein Verzicht nicht sein. Ihren Fleischeslüsten müssen sie aber nicht ganz entsagen: Gelegentlich – bei besonderen Anlässen oder wenn sie sich im Bravsein selbst übertroffen haben – bekommen sie auch Fleisch-Snacks.
Napani bietet hier eine übersichtliche Auswahl an Kauartikeln für die „Knabberzeit“: Hühnermägen und -herzen sowie Rinderlunge. Ein Kauspaß, der im Falle meiner Fressmonster etwa 20 Sekunden lang dauert. Ein schnelles, aber intensives Vergnügen eben.
Warum weniger Fleisch?
Dass sich napani beim Fleisch für das Weniger-ist-mehr-Konzept entschieden hat, hat nicht etwa mit einem Sparzwang zu tun, sondern mit der tiefen Überzeugung der Gründer – und den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Übereiweißung und Klimabelastung, die sich mittlerweile häufen. Zu viel Fleisch ist auf Dauer ungesund und belastet den Körper – völlig unnötig, denn der Hund auch großartig mit pflanzlichem Eiweiß zurecht.
Zu viel Fleisch belastet die Umwelt – die Massentierhaltung trägt ja maßgeblich zum Klimawandel bei: durch die ausgestoßenen Treibhausgase, aber auch durch die Abholzung der Wälder für Weideflächen und den Anbau von Futtermitteln. Und: Zu viel Fleisch belastet das Gewissen – napanis Ideengeber wollen sich mit ihrem „weltbewussten“ Futterkonzept für alle Tiere stark machen, nicht nur für Hunde und Katzen.
Mein Fazit über napani
Das Futterkonzept der bayrischen Marke klingt für mich stichhaltig. Die gesetzten Schwerpunkte – ökologische Erzeugung, regionale Herkunft, transparente Deklaration und reduzierter Fleischverbrauch – lassen sich mit meinen eigenen Werten vereinbaren. Setzt man das Tempo, in dem napanis Erzeugnisse im Bauch meiner Hunde verschwinden, ebenfalls als Kriterium an – überzeugen die Produkte auch geschmacklich auf der ganzen Linie. Für eine großartige Entwicklung halte ich auch die kompostierbaren Tüten für Leckerli und Ergänzungsmittel – endlich kein Plastik.
Wenn auch noch die Mineralstoffmischung Vitalmix Classic – der letzte Mohikaner in einer Kunststoff-Dose – eine andere Verpackung bekommt, habe ich nichts mehr zu meckern. Obwohl… eine Sache fällt mir doch noch ein: Die reinen Fleischdosen passen in meinen Augen nicht ganz ins Konzept. Damit laufen die Gründer die Gefahr, dass in den Hundenäpfen doch noch zu viel Fleisch landet. Die Menüs mit 30% Fleisch oder Fisch und die veganen Futtersorten allein würden die weltverbesserische Idee von napani viel stärker zur Geltung bringen.