Ein neues, noch nie dagewesenes Hundefutter? Bitte nicht schon wieder! Hundeernährung ist zwar wichtig. Existenziell. Wichtiger als jede Hundeleine und jedes Spielzeug. Aber wurde nicht schon alles zu dem Thema gesagt? Und gibt es nicht schon gefühlte 2,4 Millionen Nass-, Trocken- und Halbflüssig-Futtersorten im Handel? Mit und ohne Chemie? Mit und ohne Tierversuche?  Fleisch pur oder purer Abfall? Aber, das gibt es! Jedem das Seine. Doch manchmal horche ich doch genauer hin, wenn ich von einem neuen Hundefutter höre. So auch bei Naftie.

Sehe ich eine Werbung vom Hundefutter – ob eine neue oder etablierte Marke –  denke ich unweigerlich an die Riesenkonzerne. Die führenden Hersteller von Fertigfutter für Menschen – Nestlé und Mars – haben mit Haustieren rein gar nichts zu tun, überfluten den Handel aber seit Jahrzehnten mit Dosen, Säcken und Sachetten für Hunde und Katzen. Die braven Kunden machen mit – teurer Fernsehwerbung sei Dank! Cesar, Chappi, Frolic, Pedigree, Purina oder Royal Canin – unterschiedliche Logos, der gleiche Tresorraum dahinter. Oder zwei, genauer gesagt. Nestlé und Mars haben schließlich noch nicht fusioniert.

Im Dickicht der Hundefutter-Sorten

Viele Futtersorten der Riesenkonzerne beinhalten nur minderwertige Schlachtabfälle, süchtig machende Geschmacksverstärker und Abfälle aus Lebensmittelfabriken und Getreidemühlen. Zu allem Überfluss werden sie oft auch noch in schmerzhaften Tierversuchen an denselben Spezies getestet, die später den fetten Umsatz generieren sollen. Aus diesen und einigen anderen Gründen habe ich mich gegen das Fertigfutter und für das Wildfleisch-BARFen entschieden.

Deswegen lassen mich die beinahe monatlich in hartnäckiger Frequenz entstehende Marken für Hundefutter relativ kalt. Bis ich wieder auf Reisen bin. Durch schmerzhafte Erfahrung mit fehlenden Gefriertruhen gelehrt, greife ich unterwegs zur Dose, statt auftauendes Frischfleisch durch die Gegend zu kutschieren. Und eben eine Dose der jungen Marke Naftie hat mein Interesse geweckt.

Hundeernährung: Nicht noch ein Hundefutter
SOURCE: © Kinga Rybinska

Hundefutter für neues Denken?

Der Name Naftie steht für „Natürliches für Tiere“ und wurde in Bayern geboren. Mit „natürlich“, „naturnah“ oder „naturgetreu“ gehen die meisten Firmen hausieren, deswegen hake ich bei Naftie kritisch nach. Ihr Konzept heißt: Ausschließlich hochwertige Bio-Zutaten, meist aus der Region, und weniger bis gar kein Fleisch. So wollen die Gründer von Naftie Allergien aus dem Weg gehen, die oft eben durch belastete Nahrung entstehen.

Gerade im Fleisch setzen sich hochkonzentrierte Giftstoffe wie Arsen, Cadmium oder Quecksilber fest. Reduziert man den Fleischanteil im Futter, so die Theorie von Naftie-Gründern, sinkt auch das Risiko für Erkrankungen wie Nierensteine, Hautirritationen, Haarausfall, Hot Spots, Juckreiz, Schuppenbildung, Ohrenentzündung und schmerzhafte Störungen des Bewegungsapparates wie Arthrose und Lahmheit.

Die Erkenntnis von Naftie-Team klingt erst einmal plausibel und trifft bei mir auf weit offene Ohren. Genau wegen der unsäglichen Massentierhaltungsbedingungen und der Fleischbelastung durch Antibiotika und Anabolika setze ich bei meinen Hunden im Alltag auf Frischfleisch von freilebenden Tieren. Kann mich das neue Hundefutter aus er Dose überzeugen?

Hundeernährung: Nicht noch ein Hundefutter
SOURCE: © Kinga Rybinska

Nassfutter für Weltverbesserer

Im Sortiment von Naftie gibt es elf Sorten von Nassfutter, darunter drei vegane, vier Mix-Menüs mit reduziertem Fleischanteil und vier mit 100% Bio-Fleisch. Alle beweisen auf den ersten Blick vor allem eins: Sinn für Humor. Auf den 400g-Dosen stehen Namen wie „Fang Shui“, „Carne Diem“, „Chi Wau Wau“, „Yin & Yummy“, „Shanti Pasti“, „Hatha Touille“ oder „Nam Mjam“.

Der Blick auf das Etikett verrät neben der kreativen Namensgebung auch einen deutlich naturheilpraktischen Hintergrund und einen sympathischen Hang zum Gutmenschentum. Die drei veganen Futtersorten tragen den Zusatz „Peace Food – Für Hunde mit einem Herz für Tiere“ und sollen nicht nur mit erlesenen Zutaten glänzen, sondern fleischlos auch mit viel gutem Karma. Gutes Marketing, keine Frage. Aber zu dick aufgetragen finde ich das Ganze nicht. Sicher, auch Bio-Fleisch ist nicht tierleidfrei. Und um die Dose als Umweltsünder streiten sich die Geister.

Doch eins ist sicher: Hinter Naftie steckt ein nachvollziehbares und fundiertes Konzept, vegane Hundenahrung hin oder her.

Hundeernährung: Nicht noch ein Hundefutter
SOURCE: © Kinga Rybinska

Soll mein Hund Veganer werden?

Viele Hundehalter oder auch Tierärzte reagieren beim Thema vegane Hundefütterung mit eindeutiger Ablehnung. Doch darum geht es bei Naftie nicht. Jedenfalls nicht primär. Die Idee ist: weniger Fleisch, 1-2 vegane Tage die Woche und immer nur hochwertige Zutaten. Neben Dosenfutter bietet Naftie auch Bio-Kräutermischungen, vegane Leckerlis und Nahrungs-ergänzungsmittel wie Bio-Öle und -Flocken. Ich könnte mich nicht dazu durchringen, meine Hunde ausschließlich vegan zu ernähren, auch wenn ich selbst vegetarisch bis vegan lebe.

Die Idee, Fleisch mit guten Zutaten zu ersetzen und einen veganen Tag pro Woche einzuführen, begeistert mich aber ziemlich. Gerade ältere Hunde wie meine 9,5-jährige Shila können die Eiweiß-Flut nicht mehr so gut verarbeiten. Grund genug für mich, meine bisherigen Fütterungsmethoden leicht zu überdenken. Auch wenn gekochtes Dosenfutter für mich keine Dauer-Alternative für den Alltag darstellt, finde ich das konsequente „Gutes-tun“-Prinzip bei Naftie mitreißend.

100 % bis 0 % Fleisch

Die Dosen von Naftie machen mir einfach viel Spaß. Sowohl das Äußere als auch die inneren Werte. „Shanti Pasti“ bietet ein Menü aus Bio-Hirse mit Kichererbsen, Kürbis, Spinat und Leinsaat. „Nam Mjam“ zaubert Bio-Buchweizen mit Linsen, Zucchini, Äpfeln und Karotten hervor. Der Yoga-Eintopf „Hatha Touille“ kommt mit Bio-Linsen, Haferflocken, Süßkartoffeln, Birne und Kokosmilch. Die „Friendly Food“-Variante reduziert den Anteil von Fisch oder Fleisch auf 35%. So beherbergt die „Fang Shui“-Dose  Bio-Lachs mit Quinoa, Birnen, Karotten und Fenchel.

„Carne Diem“ nützt Bio-Rind mit Kartoffeln, Birnen, Spinat und Pastinaken. „Chi Wau Wau“ erfreut nicht etwa Chihuahua-Fans, sondern alle, die auf Bio-Huhn mit Süßkartoffeln, Äpfeln, Naturreis und Kokosöl stehen. „Yin & Yummy“ überzeugt keine chinesischen Philosophen, dafür aber Hundehalter, die  Bio-Pute mit Kürbis, Zucchini, Kokosflocken und Hagebutten ausprobieren möchten.

Die sieben Menüs werden als Alleinfuttermittel angeboten. Die Dosen aus reinem Bio-Fleisch – „Huhn to Mix“, „Pute to Mix“,, „Schaf to mix“ und „Rind to mix“ – sollen als Ergänzungsfuttermittel mit weiteren Zutaten kombiniert verfüttert werden.

Futter zum Mixen

Als Erstes kredenze ich meinen chronisch hungrigen Monstern „Rind to mix“ und „Huhn to mix“ – ergänzt um frisch püriertes Obst mit Gemüse und einen Schuss von Mariendistel-Öl. Ich will sie schließlich nicht gleich mit rein pflanzlichen Zutaten schockieren. Die Shila bekommt wegen ihrer geschwächten Gelenke zusätzlich noch 2 Esslöffel Bio-Kräutermischung „Gelenk“.

Das Futter ist recht fluffig und lässt sich ganz leicht aus der Dose herausnehmen. Der Duft ist selbst für eine Vegetarierin gut aushaltbar. Beiden Hunden schmeckt es sehr gut: Fasa schlingt innerhalb ihrer üblichen 30 Sekunden den Napfinhalt herunter, Shila – das Alter kommt hier vor Schnelligkeit – lässt sich etwa eine knappe Minute mehr Zeit. Den Fress-Enthusiasmus meiner Hunde will ich erst später richtig auf die Probe stellen: Zum Abendessen steht je eine vegane Dose auf dem Programm.

SOURCE: © Kinga Rybinska

Hundefutter für gutes Karma

Das fleischlose Experiment verläuft sehr erfreulich: Der Napfinhalt wird mit gleicher Inbrunst dem Magen zugeführt wie die Fleischvariante. Die servierten Dosen „Shanti Pasti“ und „Yin & Yummy“ kommen offenbar sehr gut an: Entweder ist das Futter tatsächlich so lecker oder meine Hunde verfügen über noch weniger Geschmacksknospen als die Hunde ohnehin schon haben. Ich frage mich unweigerlich, ob solch verfressene Staubsauger wie Shila und Fasa Fleisch und Veganes überhaupt unterscheiden können (und wollen).

Würden sie, vor eine Wahl gestellt, eher zum tierischen Eiweiß greifen? Wenn ja, dann wäre das vegane Menü aber sicherlich direkt hinterher im Bauch gelandet. Eins ist sicher: Das neue Hundefutter soll nicht nur den Hunden zugutekommen – so der Anspruch von Naftie – sondern auch den Nutztieren und der Umwelt. So kann der Besitzer gutes Karma sammeln. Und ganz nebenbei auch wertvolle Erfahrungen mit veganem Hundefutter, das in den Hundeforen für heiße Diskussionen sorgt. Der Output meiner Hunde ist später jedenfalls zwar größer als nach einer Frischfleisch-Mahlzeit, liegt aber absolut in der Norm.

Hunde-Freakness aus Bayern

Die Ideengeber von Naftie konnte ich auf einer Recherchereise für mein neues Buch persönlich treffen. In unserem etwa dreistündigen Gespräch lernte ich nicht nur das Produkt kennen, das ich meinen Hunden nun vorsetze, sondern auch die Menschen dahinter und den Grad ihrer Hunde-Freakness. Diese setzt sich in meinen Augen aus Leidenschaft, Erfahrung und Offenheit.

Das Team von Naftie besteht aus dem Tierheilpraktiker Andreas, dem Administrator Matthias, der Tierärztin Carina sowie der Produktentwicklerin und Ernährungsberaterin Ulrike. Zusammen verfügt das bayrische Quartett über tiefgehende Kenntnisse und praktische Erfahrung rund um die Hundegesundheit, eine etablierte Naturheilpraxis und die nötige Offenheit, aber auch Mut, neue Wege zu gehen.

Auch wenn ich bisher um das Thema veganes Hundefutter einen großen Bogen gemacht habe und – aus Angst vor gesundheitlichen Konsequenzen – für meine Hunde auf Wildfleisch-Barfen setze, fühle ich mich jetzt gestärkt, zumindest teilweise vegane Hundeernährung in Betracht zu ziehen. Ohne Dogmen oder Fanatismus. Dafür mit hochwertigen Zutaten. Als Entlastung für die Umwelt, gesunde Abwechslung für die Hunde und eine kleine lebensrettende Maßnahme für die Wild- und Nutztiere, die sonst in Hunde- und Katzennäpfen landen. Der weltverbesserische Ansatz von Naftie hat mich überzeugt. Wer sammelt denn nicht gerne gutes Karma?

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