„Die Hunde von Venedig“ heißt der neue Bildband des österreichischen Journalisten Christian Ortner. Zusammen mit der Fotografin Luiza Puiu stellt er uns Venedig von einer gänzlich unbekannten Seite vor. Denn was kaum jemand weiß, die Bewohner der italienischen Lagunenstadt sind wahre Hundenarren.
Venedig, die alte Lagunenstadt wurde einst auf Pfählen errichtet und ist in seiner Gestalt bis heute einzigartig auf der Welt. Venedig die Stadt der Gondeln, ist Sehnsuchtsort für Historiker und vor allem für Romantiker und Heimat von 265.000 Einwohnern. Die Venezianer selber kennt, im Gegensatz zu ihrer schönen Heimatstadt, niemand so richtig. Eine der großen Leidenschaften sind ihre Hunde und wie man einen Hund am besten kleidet.
In Venedig gibt es Hunde wie überall – bis auf einen kleinen Unterschied
Vor den massenhaft einfallenden Touristen bleiben die Venezianer meist im Verborgenen. Einzig zum Karneval treten die Einwohner der Lagunenstadt mit ihren traditionellen und wunderschönen Kostümen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit:
Selten fällt der Blick auf das Alltagsleben in Venedig. Christian Ortner richtet die Aufmerksamkeit mit seinem Bildband genau auf eine der noch unentdeckten Liebenswürdigkeiten der Stadt:
Es war hier in der Garibaldi, wo mir an einem kalten Wintertag irgendwann einmal aufgefallen ist, dass irgendetwas nicht stimmt. Wie immer in solchen Situationen weiß man nicht gleich, was dieses Gefühl auslöst, es ist nur da. Und lässt einen nicht mehr los. Und dann, einen Aperol Spritz später, erkannte ich es plötzlich. Es waren die Hunde. Ganz gewöhnliche Hunde, wie man sie in anderen Städten auch sieht, mit ganz normalen Besitzern. Nur: Die meisten dieser Hunde laufen nicht herum, wie die Natur sie geschaffen hat, also im Pelzmantel – sie tragen stattdessen regelrechte Kleidung.
Christian Ortner
Zusammen mit der befreundeten Fotografin Luzia Puiu hat Christian Ortner wunderbare Bilder und Geschichten festgehalten. Bilder von Hunden und ihren Besitzern, die uns einen wunderbaren Eindruck der venezianischen Seele verschaffen. Christian Ortner erzählt in dem neuen Bildband „Die Hunde von Venedig“ die ganz individuellen Geschichten von Menschen, die ihre Hunde nur so anziehen, wie sich selber kleiden würden.
Die Hunde von Venedig – ETTORE
Einen besonderen Auszug haben wir für euch aus dem Bildband rausgesucht: Ettore.
Dass Hundebesitzer von ihren Tieren schwärmen, liegt ja irgendwie in der Natur der
Sache. Federica aber, in deren kleinem Laden neben hübschen Kleidungsstücken und
allem möglichen Krimskrams auch ein Totenkopf im Regal steht, liebt ihren Boxer-
Mischling Ettore (mit Rottweiler-Vorfahren) scheinbar über alles:
„Er ist schlicht und einfach der beste Hund Venedigs, nein eigentlich der ganzen Welt! Wenn ich im Geschäft alleine bin, ist er meine Begleitung, wenn ich traurig bin, ist er mein Trost. Er hat keine Forderungen und er macht niemanden mies. Wenn er jemanden nicht gerne hat, sagt er dieser Person das direkt ins Gesicht. Er ist der beste Freund, den man sich vorstellen kann!“
Dass Ettore keine Kinder ausstehen kann, erklärt Federica augenzwinkernd: „Man
sagt ja, dass sich der Hund seinem Besitzer anpasst.“ Treffen kann man die Verehrerin
der exzentrischen Kunstsammlerin, Männersammlerin und Hundesammlerin Peggy
Guggenheim öfters am Campo Santa Margerita. Mehr im Bildband zu Ettore.