Website-Icon urban.dog

Weniger Beißattacken – ein Jahr neues Hundegesetz

Weniger Beißattacken - ein Jahr neues Hundegesetz

SOURCE: ©dpa/Bildfunk

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Immer wieder kommt es aber auch vor, dass Tiere zubeißen. Menschen wie Tiere können zum Opfer werden. Die Gefahr geht aber eher zurück.

Halle – Die Zahl der Beißattacken von Hunden in Sachsen-Anhalt ist weiter zurückgegangen. Im vergangenen Jahr seien 99 Vorfälle registriert worden, teilte das Landesverwaltungsamt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Halle mit. 2015 waren noch 109 Fälle gezählt worden, 2014 waren es 130 und im Jahr davor 189 Fälle gewesen. 2016 kamen 49 Menschen und 50 Tiere zu Schaden. Elf Tiere starben.

Welche Rassen haben besonders häufig zugebissen?

Besonders häufig (15 Mal) hat den Angaben zufolge der Labrador Retriever zugebissen, der Deutsche Schäferhund schlug mit 10 Vorfällen zu Buche, gefolgt vom Deutschen Boxer (7), dem Belgischen Schäferhund, Jack Russel Terrier und dem Rottweiler (je 5 Vorfälle).

Heißt das, diese Rassen sind besonders beißwütig?

Nein. Es kommt immer auch darauf an, wie viele Tiere einer Rasse es insgesamt im Land gibt. Dann ergibt sich ein anderes Bild: Insgesamt sind laut Landesverwaltungsamt beispielsweise mehr als 10 000 Labrador Retriever in Sachsen-Anhalt registriert – sie seien somit für 0,15 Prozent der Beißvorfälle verantwortlich. Dagegen gebe es rund 340 Belgische Schäferhunde – das mache einen Anteil von 1,48 Prozent an den Bissen.

Vor einem Jahr, im März 2016, trat ein neues Hundegesetz in Kraft. Beispielsweise dürfen seitdem vier Rassen nicht mehr gezüchtet und gehandelt werden. Wie oft haben die zugebissen?

Vier Rassen samt Kreuzungen fallen unter diese Regelung. Der Pitbull-Terrier biss 2016 einmal zu, ebenso wie der Staffordshire-Bullterrier, der American Staffordshire-Terrier schlug mit vier Bissattacken zu Buche, bei mehr als 900 gehaltenen Tieren der Rasse machte das einen Anteil von 0,43 Prozent an den Bissvorfällen aus, wie das Landesverwaltungsamt errechnete. Der Bullterrier fiel mit keinem einzigen registrierten Biss auf. Bei allen vier Rassen sind die Beißzahlen in den letzten Jahren tendenziell zurückgegangen.

Wie viele Hunde gibt es in Sachsen-Anhat, die aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft sind?

Laut Hunderegister waren es im Jahr 2016 etwa 1340 Hunde, ein Jahr zuvor waren es noch knapp 1360. Ihre Zahl hat sich also nur geringfügig verringert.

Es heißt ja oft, der Hund sei nicht das Problem, sondern der Halter. Gab es 2016 Haltungsverbote?

Die örtliche zuständigen Kommunen haben 2016 laut dem Hunderegister keine Haltungsverbote nach dem Hundegesetz verfügt, hieß es aus dem Landesverwaltungsamt. Allerdings haben die Kommunen 2016 neun Anträge auf eine Erlaubnis zur Haltung eines gefährlichen Hundes abgelehnt.

Welche Hunderasse beißt wie oft?

Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen-Anhalt 99 Beißattacken von Hunden. Eine Übersicht zeigt beispielhaft, wer wie oft zugebissen hat:

Rasse Bissvorfälle Registrierte Hunde Verhältnis Bissvorfälle zur Zahl der Hunde in Prozent
Labrador Retriever 15 10 067 0,15
Deutscher Schäferhund mit Unterarten 14 7171 0,20
Deutscher Boxer 7 2206 0,32
Belgischer Schäferhund 5 337 1,48
Jack Russel Terrier 5 7135 0,07
Rottweiler 5 1346 0,37
Kaukasischer Ovtcharka 4 277 1,44
American Staffordshire Terrier 4 938 0,43
Die mobile Version verlassen