Einst war es eine Farm, in der tausende von Füchsen der Pelzindustrie zum Opfer fielen. Dann wurde es zum Vernichtungslager für Straßenhunde.

Heute befindet sich auf dem fünf Hektar großen Gelände nahe der rumänischen Stadt Piteşti das größte Tierheim der Welt. In der SMEURA, die sich ausschließlich aus Spenden finanziert, kämpfen rund 5400 Straßenhunde ums überleben.

Im April 2001 begann die Arbeit des „Tierhilfe Hoffnung e.V.“ im rumänischen Piteşti. Damals stoppte der deutsche Verein um Gründerin Ute Langenkamp die staatliche, massenhafte Vernichtung tausender Straßenhunde auf dem Gelände einer ehemaligen Fuchsfarm. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 5000 Hunde in den Straßen der Stadt und ihrer ländlichen Peripherie gefangen, in die früheren Fuchskäfige verfrachtet, durch Formalin-Injektionen ins Herz und Elektroschocks getötet oder bei lebendigem Leib begraben worden.

Um das Leben der damals verbleibenden etwa 2500 gefangenen Tiere zu retten, forderte der Verein das sofortige Einstellen dieses Vorgehens und bot an, das Problem der sich unkontrolliert vermehrenden Straßenhunde auf eigene Faust und artgerecht zu lösen. Die Stadt stimmte sein.

Infolgedessen funktionierten die ehrenamtlichen Tierschützer das Vernichtungslager zu einem Asyl um und generierten Spenden, um das Gelände zu kaufen.

Bis heute sammelten Sie rund 40000 streunende, herrenlose und verletzte Hunde ein, sorgten für ihre medizinische Versorgung, ließen sie professionell kastrieren, mit einem Chip kennzeichnen und brachten sie schließlich zurück in ihr Revier, ihre gewohnte Umgebung. Kranke, alte oder neugeborene sowie besonders ängstliche und aggressive Hunde blieben in der SMEURA oder wurden an meist deutsche Pflegefamilien vermittelt. Zugleich leistete der Verein Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung, zum Beispiel in Schulen, um für das Leid und die Situation der Tiere zu sensibilisieren. Doch der Erfolg des Projekts steht bis heute auf wackeligen Beinen.

Der Zustrom neuer Straßenhunde bleibt konstant, zugleich müssen die 5400 Hunde, die das größte Tierheim der Welt bereits beherbergt, versorgt werden. 2,7 Tonnen Futter verbraucht die SMEURA pro Tag. Hinzu kommen drastische Rückschläge wie der 2013 vom rumänischen Parlament mit großer Mehrheit durchgesetzte Beschluss, nach dem es offiziell erlaubt ist, Straßenhunde zu töten. Der Beschluss war infolge eines Vorfalls erlassen worden, bei dem in Bukarest ein vierjähriger Junge, so die Presse, durch den Angriff wilder Hunde zu Tode gekommen war. Noch 2012 hatte das Verfassungsgericht gesetzlich den Schutz von Straßenhunden garantiert.

„Wenn man uns ungehindert arbeiten lassen würde und wir nicht nur von Spenden abhängig wären, könnten wir die Kastrationen so organisieren, dass in der SMEURA stets nur relativ wenige Hunde untergebracht wären. Mit finanzieller Unterstützung durch den Staat und die Europäische Union würden Tierschützer schnell das Optimale für die Menschen und die Hunde in Rumänien erreichen“, so erster Vorsitzender des „Tierhilfe Hoffnung e.V.“ Matthias Schmidt in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung.

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