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Suchhunde erschnüffeln asiatischen Baumschädling

Spürhunde suchen Laubholzbockkäfer

SOURCE: ©dpa/Uwe Anspach

Der Laubholzbockkäfer gilt als einer der gefährlichsten Schädlinge für Laubhölzer weltweit: Ein Käfer aus Asien macht Bäumen in Deutschland zu schaffen. Im Kampf gegen die Sechsbeiner setzen Experten auf Vierbeiner. Käfer-Suchhunde auf der Jagd nach dem Laubholzbockkäfer.

Sie schnüffeln an Bäumen, Verpackungsholz und Containerware: Vier speziell ausgebildete Suchhunde helfen dabei, die weitere Ausbreitung des Asiatischen Laubholzbockkäfers im Südwesten Deutschlands zu verhindern. „Sie erschnüffeln die Käfer und die Larven“, sagt Pflanzenschutzexpertin Esther Moltmann vom Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart. „Die Hunde haben sich als sehr brauchbar erwiesen. Das ist ein Erfolgsmodell.“ Die großen, schwarz glänzenden Käfer mit hellen Flecken auf den Flügeldecken waren hierzulande erstmals 2004 im Freiland entdeckt worden.

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Der Käfer hat in Deutschland keine natürlichen Feinde

Als Käfer leben die aus Ostasien stammenden Insekten nur vier bis acht Wochen, Schäden richten sie vor allem in den rund zwei Jahren an, in denen sie als Larve unter der Baumrinde von Laubbäumen sitzen und fressen. Bei anhaltendem Befall kann der gesamte Baum absterben. Problematisch ist, dass der Käfer in Deutschland keine natürlichen Feinde hat.

Meist kommt der Baumschädling mit minderwertigem Verpackungsholz ins Land, etwa aus China oder Taiwan. Die Hunde helfen dabei, ihn bereits bei der Einreise abzufangen, beispielsweise in Häfen. Sie schnüffeln auch nach dem ebenfalls schädlichen Zitrusbockkäfer aus Asien. Er sei aber bislang noch nicht in Deutschland aufgetaucht, sagt Moltmann. Der Asiatische Laubholzbockkäfer gilt als einer der gefährlichsten Schädlinge für Laubhölzer weltweit.

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Spezielle Kurse für Käfer-Suchhunde

Bisher seien in Baden-Württemberg drei Stellen bekannt, die vom Laubholzbockkäfer befallen seien, erklärt die Expertin. Auch in anderen Bundesländern mache der Baumschädling Probleme. Außerdem gebe es einen Befall im Straßburger Hafen – die Überwachungszone erstrecke sich bis nach Deutschland.

Halter und künftiger Käfer-Suchhund müssen zunächst innerhalb der Ausbildung spezielle Kurse absolvieren. Anschließend kommen sie unter anderem auch in Baumschulen zum Einsatz, die Bäume aus Übersee zukaufen, wie Moltmann erläutert. „Es gibt bundesweit zunehmend mehr Hundeteams, die eingesetzt werden können.“ Zum Teil würden sie auch für Einsätze in andere Bundesländer ausgeliehen. Immer mehr Hundehalter hätten Interesse an der Aufgabe.

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Suchunde müssen zweimal die Woche trainieren

Einer der im Südwesten eingesetzten Suchhunde ist Beagle-Hündin Mira, die am Donnerstag in Ladenburg ihr Können vorführte. In der Ausbildung habe das sechsjährige Tier gelernt, die Gerüche von Käfer, Larve und Ei zu erkennen, sagt Besitzerin Sara Kirda. Meist kratzten die Hunde an der Stelle, an der es am intensivsten nach dem Käfer rieche. Mira werde ein- bis zweimal im Monat eingesetzt. „Trainieren muss man den Hund aber zweimal die Woche.“ Dazu hat Kirda Hölzer zu Hause, die nach dem Käfer riechen.

Pflanzenschutzexpertin Moltmann sagt, der Asiatische Laubholzbockkäfer sei im Südwesten möglicherweise schon weiter verbreitet als bislang bekannt. „Es wäre durchaus denkbar, dass wir Befallsherde haben, die noch gar nicht entdeckt sind.“ In der Regel sehen aufmerksame Bürger den Käfer und melden dies.

Gute Chancen im Kampf gegen den Käfer

Auch wenn es kälter werde, fühle sich der Baumschädling in Deutschland wohl, erklärt die Expertin. „Der ist sehr gut im Holz geschützt. Er kann bei uns gut überwintern.“ Sei ein Baum erst einmal befallen, könne er nur noch gefällt werden. Das gelte auch für bestimmte Laubbäume im Umkreis von 100 Metern.

Aussichtslos sei die Lage aber nicht. „Wir haben eine beträchtliche Chance, solche Befallsherde wieder zu tilgen, wenn man sie frühzeitig entdeckt“, so Moltmann. Werde vier Jahre lang an einer befallenen Stelle kein neuer Käfer entdeckt, stehe fest, dass er dort getilgt sei.

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