Drei Hundehalter-Typen nach Katharina von der Leyen

Action please! – Der Macher

Du bist auf Achse und hast deinen Hund natürlich dabei. Weil ihr verabredet seid ist jetzt aber keine Zeit zum Schnüffeln und Bummeln. Ausgerechnet jetzt kommt euch aber dieses unangeleinte Schwergewicht von Hund entgegen. So richtig nett sieht der auch nicht aus. Mit dem willst du dich jetzt wirklich nicht auseinandersetzen. Wer weiß wie lange das jetzt dauert bis die Hunde sich begrüßt, angeknurrt oder ausgetobt haben.

Sofort machst du die Leine kürzer, lässt deinen Hund bei Fuß gehen und rufst dem anderen Hundebesitzer zu, dass er seinen Hund bitte an die Leine nehmen soll. Wenn der dir schon vorher nicht kompetent genug aussah, wechselst du einfach die Straßenseite.

Du weißt was du willst und packst die Dinge an. In einer solchen Situation sind Führungsqualitäten gefragt, jemand der entscheidet ist von Nöten. Dabei verlässt du dich nicht auf die anderen und vertraust deiner eigenen schnellen Auffassungsgabe. Dein Hund ist ein gehorsamer Typ, da du ihn konsequent und klar führst. Für ihn ist es auch kein Problem dir zu gehorchen, da du ihn gut auslastest. Langeweile? Nicht mit dir!

Kann natürlich aber auch sein, dass die Hunde einfach aneinander vorübergegangen wären. Hast du dann nur Zeit verschwendet, weil du auf die andere Straßenseite gewechselt bist? Und wäre es jetzt wirklich so schlimm gewesen, wenn du zwei Minuten später bei deinem Date angekommen wärst? Du bist ein Macher, kannst also auch Probleme machen, wo vielleicht gar keine sind. Manchmal reicht es kurz Inne zu halten und abzuwägen: Hab ich nicht doch noch kurz Zeit? Halt ich jetzt einfach mal die Klappe? Die anderen kommen dir häufig übersensibel vor, dafür wirkst du auf sie distanziert! Wenn es dir schwer fällt die Reaktionen oder Gefühle anderer nachzuvollziehen, liegt das meist auch daran, dass du dir gar nicht erst die Mühe machst und Zeit nimmst, um sie verstehen zu wollen.

 

Let me think about it – Der Denker

Weil sich dein Rüde gut an der Leine führen lässt und nicht übermäßig zieht, hast du es nicht bereut dich für den Kauf eines Halsbandes entschieden zu haben. Als die Frage zwischen Halsband und Geschirr im Raum stand, hast du dich ausführlich mit den Vor- und Nachteilen beschäftigt. Nach gründlicher Recherche und weil du deinen Hund gut einschätzen kannst, hattest du endlich ein Halsband besorgt. Und jetzt kommen euch anscheinend nur noch läufige Hündinnen entgegen! Dein Rüde kommt aus dem Ziehen gar nicht mehr raus …

Nun musst du nicht nur an einer neuen Pro-Contra-Liste für Halsband und Geschirr arbeiten, sondern auch darüber nachdenken, ob du deinen Rüden nicht lieber kastrieren solltest. Und dann muss das Ganze in einen Zusammenhang gestellt werden. Du bist sehr gut im Erfassen logischer Zusammenhänge und gehst die Sachen gern systematisch an. Weil du dir Zeit nimmst, kannst du das Problem klar erkennen und des Pudels Kern erfassen. Das ist ein klarer Vorteil für deinen Hund.

Es sei denn du denkst zu lange nach. Wenn dein Rüde gerade eine Hündin besteigt, weil du gedankenverloren, mit dem Halsband in der Hand, am Wegesrand stehst, ist es zu spät. Und wenn du es dann doch geschafft hast dich zu entscheiden kann es auch noch sein, dass du aufgrund deiner pragmatischen Entscheidung als gefühllos eingeschätzt wirst. Du willst deinem Hund wirklich die Männlichkeit nehmen? Besser so, als dass du auf der Suche nach der besten Möglichkeit letztlich ganz und gar handlungsunfähig wirst.

 

I feel it all – Der Gefühlsbetonte

Du bist mit deinem spanischen Tierschutz-Hund auf der Hundewiese, wo du bisher nur kleinere Rassen gesehen hast. Ihr lauft immer ein längeres Stück hierher, aber das findest du okay, denn du hast beobachtet, dass sich dein Spanier in Gesellschaft größerer Hunde nicht wohl fühlt. Wer weiß was er schon durchgemacht hat. Ausgerechnet heute steht aber doch ein Schäferhund auf dieser Hundewiese und du merkst, dass dein Hund unruhig wird.

Also entscheidest du mit ihm weiter zu gehen. Dann lauft ihr eben ein Stück an der langen Leine durch den nächsten Park. Dein Schnuffi soll sich wohl fühlen. Du könntest nicht entspannt mit ihm auf dieser Wiese stehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mal woanders hingehen schadet ja niemanden. Immerhin lernst du auf diese Weise deine Nachbarschaft besser kennen.

Trotz Leine schaffst du es aber nicht, ihn davon abzuhalten altes Brot zu fressen, dass neben einem Mülleimer liegt. Obwohl das seinem Magen ziemlich zu schaffen machen könnte, da er wie du weißt zu Verdauungsproblemen neigt, kannst du ihn nicht vom Fressen abhalten. Du denkst, dass er dieses Verhalten einfach nicht ablegen kann, weil er doch von der Straße kommt. An der Stelle wo du dich für besonders verständnisvoll hältst, tust du deinem Hund aber nicht unbedingt gut. Als gefühlsbetonter Typ neigst du leider auch dazu, mehr Zeit mit dem Nachdenken über Probleme zu verbringen, als mit deren Lösung. Vor allem dann, wenn sich das Problem nicht durch ausgiebiges Schmusen und Streicheln lösen lässt.

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