Nicht nur wir Menschen haben manchmal keine Lust zum Haare kämmen. Ob Haarpflege oder Fellpflege, auch unter Hunden gibt es diejenigen, die lieber mit Dreads oder Glatze umherlaufen würden, nur um sich nicht kämmen zu müssen.

Durch Angst, schlechten oder gar keinen Erfahrungen wird die Fellpflege zur Tragödie. Weder Hund noch Halter haben Lust auf dieses anstrengende Schauspiel, dessen Darsteller sie sind.

Damit dies nicht so bleibt muss zunächst Ursachenforschung betrieben werden. Dazu muss der Hund genau beobachtet werden: Wie genau verhält er sich in welcher Situation? Wird er nervös, wenn er die Bürste sieht oder nur, wenn er sie an einer bestimmten Stelle spürt? Einige Kläffer springen schon im Dreieck, wenn sie das Ding mit den Borsten nur angucken müssen und reagieren aggressiv. Wieder andere verkriechen sich in eine Ecke und würden sich am liebsten unsichtbar machen, wenn Herrchen mit dem Kamm kommt. Bei Frauchen hingegen fügt sich Bello und scheint die Prozedur sogar zu genießen.

Es ist also wichtig herauszufinden wo genau das Problem ist, damit man es gezielt angehen kann. Liegt es also: an der generellen Stimmung während der Fellpflege, die angespannt oder hektisch verläuft? Am Anblick der Bürste, an den harten Borsten oder der groben Handhabung? Oder wird die Fellpflege so unregelmäßig durchgeführt, dass der Hund sich gar nicht entspannen kann, weil die Situation immer noch ungewohnt ist. Wer das Hundefell nicht regelmäßig pflegt muss dann, wenn er es tut auch länger und ausgiebiger pflegen. Vielleicht ist das einfach zu anstrengend?

Fellpflege leichtgemacht
Richte Ausrüstung für dei Fellpflege

Im Klartext: für die Fellpflege solltest du dir jeden Tag ein paar entspannte Minuten Zeit nehmen. Wenn du entspannt bist stehen die Chancen gut, dass dein Zottelkopf es auch ist. Dein Hund muss zunächst lernen, dass das Bürsten nicht bedeutet, dass du Stress hast. Verbindet die Sache mit etwas Angenehmen. Anstatt auf dem harten Fliesenfußboden im Bad, könnt ihn euch gemütlich aufs Sofa kuscheln, wenn euch das hilft. Ihr findet schon einen Platz an dem ihr in Ruhe üben könnt.

Außerdem ist es wichtig, dass du wirklich das richtige Pflegewerkzeug besitzt.

Wenn du nicht sicher bist, nimm die Bürste einfach nächstes Mal zum Tierarzt mit und frag ihn. Ob die Zinken zu spitz sind und deinem Hund einfach nur wehtun, kannst du vorsichtig an dir austesten, oder du bürstest erst einmal mit einer weichen Bürste. Lässt sich dein Hund das gefallen, hast du bisher wohl nur den falschen Kamm benutzt.

Einige Hunde haben leider nie gelernt, still zu halten. Während ihrer Entwicklung, von der Prägephase bis in die Pubertät hinein, solltest du den Hund immer wieder berühren, auch wenn er es gerade nicht will und du ihn eigentlich gerade nicht saubermachen musst. Es geht darum ihn daran zu gewöhnen. Du musst ihn jederzeit immer überall berühren können, ohne, dass dies für euch in Stress ausartet. Das bedeutet nicht, dass du ihn zwingen sollst eine zweistündige Streichel-Massage von dir zu ertragen, obwohl er überhaupt keine Lust dazu hat. Er soll lernen, dass du über ihm stehst, damit du in wichtigen Situationen darauf zurückgreifen kannst. Wenn er dir vertraut, ist dies kein Problem und wenn du ihm klare Anweisungen gibst, stärkt dies sein Vertrauen in dich, als starken Rudelführer.

Wenn dein Hund traumatische Erfahrungen gemacht hat oder generell ein sensibler Typ ist, musst du dir viel Zeit nehmen und ihn in kleinen Schritten an die Fellpflege gewöhnen, bis ihr beide zufrieden seid. Dies kann mehrere Wochen dauern, aber es lohnt sich. Das Kooperationstraining ist dafür gut geeignet.

Dein Hund lernt dabei, dass er eigenen Grenzen setzen kann und entscheidet, wann er eine Pause braucht, weil ihm das Bürsten zu unangenehm wird.

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