Die umstrittene Rasseliste gefährlicher Hunde in Thüringen soll wieder abgeschafft werden.
Erfurt – Nach der CDU sprachen sich dafür am Donnerstag auch die Koalitionsfraktionen von Linke, SPD und Grünen aus. Die Fraktionen hätten sich darauf verständigt, einen Gesetzentwurf des Innenministeriums entsprechend zu ändern, erklärten sie.
Bei einer Anhörung des Innenausschusses vor einigen Wochen hatte eine Mehrzahl der Sachverständigen die Rasseliste für ungeeignet erklärt, um den erwünschten Schutz vor gefährlichen Tieren zu erreichen. Auch andere Bundesländer würden Hunderassen nicht mehr per se als gefährlich einschätzen, sondern die Vierbeiner nach ihrem Verhalten beurteilen.
Die Thüringer Rasseliste
Auf der Rasseliste stehen bisher American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier und Staffordshire Bullterrier. Für ihre Haltung gelten bisher strenge Auflagen.
Die Koalitionsfraktionen bescheinigten der CDU ein Umdenken im Vergleich zu ihren bisherigen Positionen. Der Innenpolitiker der größten Oppositionsfraktion, Wolfgang Fiedler, hatte am Mittwoch erklärt: „Wir sind dafür, die bisherige Rasseliste gefährlicher Hunde abzuschaffen und Hunde stattdessen dann als gefährlich einzustufen, wenn sie auffällig geworden sind.“
Ob es künftig in Thüringen einen Sachkundenachweis für alle Hundehalter oder nur für die von auffälligen Hunden geben soll, wollen die Koalitionsfraktionen in den kommenden Wochen klären.