Eine Tiertrainerin aus München will verstörten und traumatisierten Hunden helfen – und hat dafür im Bayerischen Wald eine Hundetherapiepraxis eröffnet. Ihr Anliegen landete nun aber vor Gericht.

München/Böbrach – Daniela Hüther ist Tiertrainerin in München. Sie hat sich auf die Therapie von Angsthunden spezialisiert – also solche Vierbeiner, die traumatisiert sind und als „hoffnungslose Fälle“ gelten. Unter anderem aus Platzgründen will sie nach Böbrach im Landkreis Regen ziehen und dort ihre Therapieeinrichtung eröffnen. Darum ist ein Streit zwischen der Gemeinde und dem Landkreis entbrannt, der vergangene Woche vor dem Verwaltungsgericht (VG) in Regensburg gelandet ist.

Das Landratsamt hätte die Einrichtung genehmigt, die Gemeinde klagte dagegen – das VG gab der Klage statt.

Wohl weil ein schriftliches Betriebskonzept und weitere Informationen nicht vorgelegen hätten, sagte Hüther. Ihrer Ansicht nach seien jedoch im Vorfeld sämtliche offenen Fragen geklärt worden. Ein Sprecher des Landratsamtes in Regen sagte, es gelte nun die schriftliche Begründung des Verwaltungsgerichtes abzuwarten. Gegebenenfalls könnte die Betreiberin einen zweiten Versuch starten und die Unterlagen in nachgebesserter Form erneut einreichen. Zudem bestehe die Möglichkeit, in Revision zu gehen. Von der Gemeinde Böbrach war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Hundetherapeutin kümmert sich um Tiere aus schlechter Haltung

Hüther kümmert sich nach eigener Aussage um Hunde, die schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Viele von ihnen seien geschlagen und misshandelt oder von Hundefängern mit Schlingen um den Hals gefangen worden. Andere stammten aus sogenannten Messie-Haushalten. „Sie sind völlig verängstigt.“ Beim Anblick einer Leine drehten sie völlig durch vor Angst oder stellten sich einfach tot. „Ein normaler Halter ist damit überfordert.“ Die Hundetherapeutin will das Vertrauen der Tiere gewinnen. „Das dauert. Aber irgendwann lassen sie sich berühren und auch führen.“

Das Haus, das Hüther in Böbrach beziehen möchte, hat ihren Angaben nach etwa 150 Quadratmeter Wohnfläche und 3200 Quadratmeter Grund. Zu ihrem eigenen Hund kämen vier bis fünf Angsthunde hinzu. Für die Nachbarn wären die Hunde nicht gefährlich, versichert sie. Sie hätten selber viel zu große Angst. Nun hofft sie, dass sich doch noch eine Lösung für ihre geplante Einrichtung finden lässt.

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