Der BHV-Hundeführerschein (Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater) ist der in Niedersachsen offiziell anerkannte Sachkundenachweis, der von der Bundestierärztekammer den Tierärztekammern der Bundesländer zur Überprüfung der Hundehalter empfohlen wird.
Anerkannt ist der BHV-Hundeführerschein auch in Hamburg und Schleswig-Holstein, wo er aber noch nicht zur Pflicht geworden ist. Die Expertenkommission Der gefährliche Hund (Tierärztliche Gesellschaft für Tier-Verhaltenstherapie) empfiehlt den BHV-Hundeführerschein als Sachkundenachweis, der sicher stellen soll, dass der Hundehalter seinen Hund unter Kontrolle hat, damit er weder für ihn selbst, noch für andere Menschen eine Gefahr darstellt. Darum wurde der Hundeführerschein vom Berufsverband in Zusammenarbeit mit Tier-Verhaltenstherapeuten entwickelt.
Ob sich der Führerscheinanwärter selbst oder in einer Hundeschule oder privat bei einem Trainer vorbereitet ist ihm selbst überlassen. Im Internet gibt es genügend Material, um sich auf den theoretischen Prüfungsteil vorzubereiten. Diverse Bücher können dabei helfen und je nach Lernveranlagung gewählt werden.
Während des ersten 45-minütige Theorieteils, der 40 Multiple-Choice-Fragen umfasst, steht das Wissen zu folgenden Themenfelder auf dem Prüfstand: Verhalten, Signale, Körpersprache, Entwicklungsgeschichte, Gesundheit und Ernährung, Recht, der Hund in der Öffentlichkeit, Lernen und Erziehung, Kommunikation, Welpen, Zusammenleben. Aus einem, mehrere hundert Fragen fassenden Katalog, werden willkürlich 35 Multiple-Choice-Fragen gestellt.
Ungefähr 60 Tierärzte, Tierverhaltens-Therapeuten und Hundetrainer in Deutschland können den BHV-Hundeführerschein abnehmen.
Für den praktischen Teil empfiehlt sich zumindest eine Probestunde mit demjenigen zu vereinbaren, der die Prüfung abnehmen soll, damit dieser zuvor einschätzt kann, was du noch für die Prüfung brauchst. Einige Hundeschulen bieten ganze Kurse an, an dessen Ende der Termin für den praktischen Test steht.
Der Praxisteil baut auf der Theorie auf und testet dich und deinen Hund. Interessanterweise könntest du zu diesem Prüfungsteil auch einen anderen Hund mitbringen als deinen. Du bist derjenige der geprüft wird, der Hund steht nicht im Mittelpunkt. Der Fokus liegt auf deinem Umgang mit dem Hund. Wie reagierst du in typischen Alltagssituationen mit dem Hund: im Restaurant, wenn der Hund unterm Tisch liegt und Menschen an ihm vorbeigehen – in der von Menschen überfüllen Innenstadt – beim Passieren spielender Kinder im Park?
Selbst wenn du mit einem schwierigen Hund an den Start gehst, kannst du die Prüfung bestehen. Dein Handeln, deine Weitsicht und wie du die Situationen einschätzt und bewältigst werden eingeschätzt.