Ein Jack-Russell-Terrier kommt für einige Tage in Pflege. Doch kurz darauf wird der Hund tot in einer Biomülltonne entdeckt. Wurde er Opfer eines genervten Mannes? Eine Amtsrichterin prüft den Fall.

Berlin – Ein Jack-Russell-Terrier soll durch einen Wurf aus dem Fenster einer Wohnung im 11. Stock in Berlin-Köpenick getötet worden sein. Acht Monate später hat ein 51-Jähriger vor dem Amtsgericht Tiergarten seine Unschuld beteuert. Als der sieben Jahre alte Hund Pepe attackiert wurde, habe er geschlafen, erklärte der Frührentner am Dienstag zu Beginn des Prozesses um Tierquälerei und Sachbeschädigung.

Anklage wegen Tierquälerei

Der Terrier starb laut Ermittlungen am 24. Juni gegen 22.30 Uhr. Der Angeklagte soll ihn genervt gepackt haben. „Wie von ihm beabsichtigt, verstarb der Hund durch den Sturz“, heißt es in der Anklage. Das tote Tier wurde am Morgen in einer Biomülltonne entdeckt.

„Ich bin um 21.00 Uhr ins Bett gegangen und habe bis 10.00 Uhr am Morgen geschlafen“, erklärte der Angeklagte. In jener Nacht sei einer von zwei damaligen Mitbewohnern anwesend gewesen. Die Richterin fragte, ob er nach der mutmaßlichen Tat zu einem dieser Männer gesagt habe: „Pepe hat das Fliegen gelernt.“ Der Angeklagte wies eine solche Äußerung zurück.

Halterin des Hundes war eine Altenpflegerin. Weil sie für elf Tage in den Urlaub nach Spanien fliegen wollte, habe sie einem Bekannten ihren Wohnungsschlüssel gegeben, sagte die 45-Jährige. „Er sollte mit dem Hund in meiner Wohnung bleiben.“ Der 49-jährige Kurierfahrer, der damals einer der Mitbewohner des Angeklagten war, habe sich aber nicht daran gehalten.

Der 49-Jährige sagte, er habe den Hund beim Angeklagten gelassen und sich mit seiner Freundin getroffen. Als er am Morgen mit Pepe Gassi gehen wollte, habe der 51-Jährige gesagt, „dass ich nach unten gehen und gleich einen Müllsack mitnehmen soll“. Der Angeklagte sei alkoholisiert gewesen.

Aussagen zur Tierquälerei widersprüchlich

Der Fall scheint widersprüchlich. Die Freundin des Kurierfahrers erklärte, aus ihrer Sicht sei das Tier nicht aus dem 11. Stock geworfen worden. „Ich habe den toten Hund gesehen. Da war kein Blut. Er muss abgelegt worden sein.“ Weil der Angeklagte krank und schwach sei, könne er es „nicht gewesen sein“. Das Amtsgericht will weitere Zeugen vernehmen. Der Prozess wird am 14. März fortgesetzt.

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