Am 29. Oktober 2016 ist es wieder soweit die Nepalesen begehen eines ihrer religiösen Feste, das Lichterfest „Kukur Tihar“- Ein Tag zu Ehren des Hundes.
Das Lichterfest in Nepal ist nur eines von schier unzähligen Feiertagen. Nur wenige Völker der Welt feiern so viele Feste, wie die Nepalesen – es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo gefeiert wird. Über 50 religiöse Feste nehmen 130 Tage im Jahr ein, die sich manchmal sogar überschneiden. Der Hinduismus kennt über 200 Mio. Götter und Göttinnen, bei denen zumindest die bekanntesten gefeiert werden. Sie bilden eine Mischung aus religiösem Ritual und farbenprächtiger Jahrmarktstimmung.
Man segnet Kühe, Hunde und Krähen
Tihar oder Diwali ist bekannt als das Fest der Lichter. Das Fest, das in die Erntezeit fällt, ist ein fröhliches Familienfest. An allen Tempeln werden Hunderte Öllampen aufgestellt, woher auch der Name Lichterfest stammt. Es wurde der Göttin Laxmi gewidmet (Göttin des Wohlstandes).
Man segnet Kühe, Hunde und Krähen und gibt ihnen großzügige Futtergaben. Das Fest erstreckt sich über fünf Tage. Der erste Tag ist der Krähe geweiht, der zweite dem Hund, der dritte der Kuh und der vierte dem heiligen Ochsen. Am fünften und letzten Tag, endet das Fest mit Bhai Tika.
Leckerlis zum Lichterfest Tihar
Am zweiten Tag des Lichterfestes Tihar in Nepal haben zahlreiche gläubige Hindus ihre Hunde gefeiert. Dazu schmückten sie die Vierbeiner am Dienstag mit Ringelblumenketten, markierten ihre Stirn mit Zinnoberrot und fütterten sie mit besonderen Leckerli.
„Ich habe selbst keinen Hund, aber ich mag sie trotzdem. Deshalb mache ich Girlanden für die beiden Straßenhunde vor meinem Haus“, sagte Kalpana Shakya. Zudem kochte sie Huhn mit Reis für die beiden.
An einem Tag respektiert, am nächsten vernachlässigt
Mehr als 22 500 Hunde leben laut dem Tierschutzverein „Animal Nepal“ allein auf den Straßen der Hauptstadt Kathmandu. Viele Tiere seien seit den schweren Erdbeben in 2015 heimatlos. „Wir haben eine menschliche Kultur, in der wir Tiere und auch Hunde verehren. Aber wie kommt es, dass Tiere, die an einem Tag respektiert am nächsten vernachlässigt werden?“, gab der Direktor der Organisation, Uttam Kafle, zu bedenken.
Die übrigen Tage des Lichterfestes sind Krähen, Kühen und Ochsen gewidmet. Es endet am fünften Tag mit Bhai Tika, an dem – menschliche – Brüder und Schwestern sich gegenseitigen Schutz versprechen.