Potsdam – Blinde und Sehbehinderte müssen die Häuflein ihrer Blindenhunde in Potsdam nicht mehr aufsammeln.
Die Verwaltung will die Stadtordnung für Sehbehinderte entsprechend ändern. „Gelebte Praxis“ werde nun auch formal umgesetzt, teilte ein Sprecher am Montagabend mit. Auch Medien berichteten am Dienstagmorgen über das Thema.
In einem ersten Schritt können sich Blinde und Sehbehinderte auf Antrag von der Pflicht befreien lassen, die Hinterlassenschaften ihres Tieres zu beseitigen. Noch dieses Jahr sollen sie grundsätzlich befreit werden.
„Ich möchte eine bürgerfreundliche und nachvollziehbare Regelung“
sagt der Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung, Mike Schubert. Seit September ist er im Amt, nun soll es klare Regeln geben.
Das ZDF hat im Länderspiegel darüber berichtet und somit die Stadtverwaltung auf dieses Verhalten aufmerksam gemacht. In den sozialen Medien wurde das Verhalten der Stadtverwaltung kritisiert. Diese hatte laut Bericht auch eine sogenannte Tast-Anleitung zum aufheben des Hundekots an die Potsdamerin gesendet.
Im August habe eine Potsdamerin, die auf einen Blindenhund angewiesen ist, die Verwaltung um eine Ausnahmegenehmigung gebeten, steht in der Mitteilung der Stadt. Sie sei von Passanten angesprochen worden, dass sie den Hundehaufen wegräumen solle. Sie sei aber blind und das Aufheben sei ihr nicht möglich. Den Angaben der Stadt zufolge hat das Potsdamer Ordnungsamt selbst so etwas nie von behinderten Menschen gefordert.