Dackeldame Bonny ist wieder in der alten Heimat: gut vier Jahre älter und etwas zu dick. Das Hundekörbchen wird angenommen, der ausgefranste alte Teddy als Spielgefährte erkannt.
Nach langem Rechtsstreit ist Dackeldame „Bonny“ wieder zu Hause in Brandenburg. „Bonny“ hat sich sofort in meine Arme gekuschelt. Sie hat mich erkannt“, sagte Besitzerin Jutta Kühl am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Dackeldame Bonny an Rentnerin übergeben
Am Samstag hatte die Rentnerin in München ihren Hund – geborene „Bonny von Beelitz“ – abgeholt und nach Ferch bei Potsdam gebracht. Ein Paar aus Bayern hatte 2012 in Brandenburg den damals entlaufenen Welpen gefunden, behalten und fortan „Lulu“ genannt. Erst vor zwei Jahren war das bekannt geworden. Die alten Besitzer wollten ihr Tier zurück und gingen vor Gericht. Das Potsdamer Landgericht entschied dann Mitte August, dass der Dackel wieder an die rechtmäßigen Halter herausgegeben werden muss.
„Es ist schlimm“, sagte Jan T., der mit seiner Frau Anne den kleinen Dackel damals nach München mitgenommen hatte. Als würde man sein eigenes Kind weggenommen bekommen, ergänzt er. „Es war eine sehr emotionale Angelegenheit“, meinte seine Frau. Die Übergabe sei sehr kühl gewesen. Alte und neue Besitzer hätten kaum ein Wort gewechselt. „Es war wie ein Sorgerechtsstreit. Nur dass der Hund nichts sagen konnte.“
Dackeldame Bonny wollte immer gekrault werden
Die erste Nacht in Ferch habe „Bonny“ gut überstanden. „Gleich nach der Ankunft nach der langen Autofahrt hat sie herumgeschnuppert und ihr altes Zuhause in Besitz genommen“, freute sich Hundebesitzerin Kühl. Die Hundedame suchte die Nähe zum Frauchen und folgte ihr auf dem Fuß. „Sie wollte immer gekrault werden“, sagte Kühl gerührt.
Die Dackeldame streifte dann ruhig und fast lässig durch die Räume, legte sich ins alte Körbchen und zauste den einstigen Spielgefährten „Teddy“. Das ausgefranste Stofftier habe sie schon als Welpe geliebt, erinnert sich die Rentnerin. Kühl hatte es in Hoffnung auf die Rückkehr immer aufgehoben. Familienmitglieder wurden ausgiebig beschnuppert.
Bonny folgt aufs Wort
Der gemeinsame Spaziergang am Sonntagmorgen sei völlig entspannt gewesen. Bonny machte erste Bekanntschaft mit den Nachbarshunden und markierte ihr altes Revier. „Sie ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen“, sagte Kühl.
„Bonny“ folge zudem aufs Wort. Am See konnte sie dann auch beruhigt von der Leine gelassen werden. Das aufbewahrte alte Halsband hatte Kühl ihr gleich nach der Übergabe angelegt.
Der Hund hat eindeutig zuviel auf den Rippen
Für die Dackeldame beginnt jetzt der Alltag. „Nächste Woche steht ein Termin beim Tierarzt zum Gesundheits-Check an“, sagte Kühl. Mit dem Füttern werde sie aber etwas strenger sein. „Der Hund hat eindeutig zuviel auf den Rippen“, sagte Frauchen. „Die Leckerli werden jetzt erst mal rationiert.“