Endlich Urlaub, alles ist geplant und gebucht, die Reise kann losgehen. Der Hund ist selbstverständlich mit dabei. Ohne Hund wäre die Familie schließlich nicht komplett. An alles habt ihr gedacht, doch was genau sollte man im Fall der Fälle im Urlaub achten, falls man seinem Hund zur Ersten Hilfe eilen muss?
Erste Hilfe im Urlaub und Reisekrankheiten beim Hund
Bei Sonnenstich und Hitzschlag
Gerade im Sommer-Urlaub ist es wichtig, dass man aufpasst, dass man seinen Hund nicht zu großer Hitze aussetzt – gerade das Warten im Auto wird schnell gefährlich für den Kreislauf. Selbst, wenn man zunächst im Schatten parkt – die Sonne wandert. Auch leicht geöffnete Fenster reichen bei höheren Temperaturen nicht.
Sollte dein Tier doch einmal zu viel Hitze abbekommen haben, gilt es, sofort für Frischluft und einen Schattenplatz zu sorgen. Man kann den Vierbeiner mit kaltem Wasser abwischen (bitte nicht übergießen), um die Verdunstung zu fördern. Keinesfalls ein nasses Handtuch auflegen, wegen der entstehenden Stauwärme. Man sollte (ohne Hektik) den Tierarzt aufsuchen, wenn das Tier bereits sehr mitgenommen wirkt, z.B. kaum ansprechbar ist, unter Atemnot leidet oder sehr blasse Maulschleimhäute hat.
Insektenstiche
Insektenstiche kann man mit kalten Umschlägen, Eis oder anderen kalten Gegenständen kühlen. Besondere Aufmerksamkeit ist gefordert, wenn der Hund ein stechendes Insekt verschluckt oder der Stich im Maul oder Rachenraum sitzt. Eis zum Verzehr angeboten, kann verhindern, dass der Stich die Schleimhaut anschwellen lässt und das Tier in Atemnot gerät.
Durchfall und Erbrechen
Auf Füttern sollte man verzichten, solange der Durchfall bzw. das Erbrechen anhält. Wasser sollte aber immer zur Verfügung stehen. Der Hund muss viel trinken, damit er nicht austrocknet und ausreichend Mineralstoffe zu sich nimmt. Hilfreiche Medikamente können Kohletabletten gegen Durchfall und Paspertin-Tropfen gegen Übelkeit sein. Nach Abklingen der akuten Symptome kann man dem Futter zunächst etwas Reise oder Hütten- und Magerquarkkäse beifügen, das entlastet den Magen und wird meist gut vertragen.
Trockenfutter ist zwar (wegen der Wärme) oftmals leichter zu handhaben im Urlaub, aber es erfordert auch, dass der Hund ständig ausreichend trinkt und man immer Wasser bei sich hat. Ich persönlich bevorzuge kleine Dosen mit hochwertigem Nassfutter – statt wie zu Hause, zu barfen. Man muss allerdings gucken, ob die Hunde die Umstellung so einfach mitnehmen wie meine.
Verletzungen / Wunden
Hoffentlich benötigt ihr dieses Tipps nie. Falls doch, könnt ihr mit den Utensilien eurer Reiseapotheke im Notfall schnell reagieren und einen ersten Druckverband oder ähnliches anlegen, bevor ihr euch auf den Weg zum Tierarzt macht.
Fremdkörper sollte man sofort entfernen, wenn sie nicht zu tief eingedrungen sind. Sonst unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Es ist hilfreich, die Haare um die Wunde herum kurz zu schneiden, die Wunde kurz bluten lassen und anschließend mit reichlich Mineralwasser spülen und desinfizieren. Dabei die Wundfläche nicht reiben. Große Wunden oder Wunden an Stellen, die ständig Bewegung oder Verschmutzungen ausgesetzt sind, müssen verbunden werden. Dabei darauf achten, die Wundränder zusammenzuführen. Der Verband darf nicht einschneiden oder Druckstellen verursachen. Der Verband sollte regelmäßig gewechselt werden. Kleinere Wunden sollte man ruhig offen halten.
Nach erster Heilung auf die dann trockene Wundsalbe oder hochwertiges Lavendelöl auftragen, wenn es der Hund verträgt. Viele schwören bei kleinen Wunden auch auf Silberspray (kolloidales Silber) oder selbstgefertige Silbercreme.
Wenn die Wunden groß oder tief sind, oder ihre Ränder weit auseinanderklaffen, sie stark bluten oder entzündet sind,ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich.
Druckkompressen unterbinden erstmal die Blutung und schützen vor einem starken Blutverlust. Bei Pfotenverbänden bitte immer auf ein gutes Wattepolster zwischen den Zehen achten.
Reisekrankheit im Urlaub
Wenn der vierbeinige Gefährte das Reisen nicht gewöhnt ist, sollte man das unbedingt vorher schon mit ihm üben. Viele Hunde werden reisekrank im Auto, Bus, Bahn oder auf dem Schiff. Ruhiges Fahren und bremsen und ein stabiler Sitz helfen schon sehr, vorzubeugen. Regelmäßige Pausen entlasten. Wer selber hektisch ist wegen dem Anreisestress, sollte sich bemühen, seinen Hund das möglichst wenig wenig spüren zu lassen.
Es kann sinnvoll sein, das Tier ca. 8 Stunden vor dem Reiseantritt und während der Reise nicht zu füttern. Reichlich frisches Wasser sollte aber regelmäßig zur Verfügung stehen. Schlägt ihrem Liebling die Aufregung der Reise dennoch auf den Magen, kann man ihm folgende Mittel gegen die Übelkeit geben: Sedativa bzw. Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit, wird vor der Reise gegeben, sollte von Tierarzt dosiert werden) oder Homöopathische Mittel, also Globuli. Hier berät meist der oder die TierheilpraktikerIn.
Außerdem sollte man für alle Fälle die eigene Hunde-Reiseapotheke dabei haben.
Was fehlt noch, welche Erfahrungen habt ihr im Urlaub gemacht, welche Geheimtipps helfen? Wir freuen uns auf eure Kommentare!