1Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) ist die Weltorganisation der Kynologie (frei übersetzt: die Lehre vom Hund). Sie teilt die offiziellen Hunderassen in 10 Gruppen ein.
Wenn du dich selbst gut genug kennst, kann dir diese Einteilung eine Große Hilfe auf der Suche nach der richtigen Hunderasse für dich sein.
Hunderassen Gruppe 1
Zur ersten Gruppe der Hunderassen gehören Hüte- und Treibhunde. Dazu zählt z.B. der Border Collie – den meisten bekannt aus “Ein Schweinchen Namens Babe“ – oder auch der Langhaar Collie Lassi.
Mit so einem Hund gehst du nicht einfach nur Gassi – so ein Hund geht mit dir! Wenn du in einer Gruppe von Leuten mit ihm durch den Stadtpark läufst, wird er aufmerksam darauf achten, dass die Gruppe beieinanderbleibt. Trennt sie sich läuft er vielleicht zwischen den Leuten hin und her oder schaut nervös von einen zum anderen. So ein Hund muss arbeiten dürfen! Wenn du also kein Schäfer bist, musst du dir was sehr sportliches einfallen lassen, damit dein Lassi genug zu tun hat.
Hunderassen Gruppe 2
Gruppe 2 der Hunderassen, besteht aus Pinschern, Schnauzern und anderen Rassen, die zu den Haushunden gehören. Häufig werden sie als Begleithunde, Gebrauchshunde oder Familienhund eingesetzt. Pinscher eignen sich recht gut für den agilen Städter. Zwar schlagen sie an und bewachen gern, in der Nachbarschaft würde dein Pinscher aber kaum als unangenehmer Dauerkläffer auffallen. Eine nennenswerte Besonderheit ist der Dobermann, der nur in Brandenburg als Listenhund geführt wird.
Zwar bringt auch er all die positiven Eigenschaften eines Pinschers mit und punktet mit seinem glänzend schwarzen Kurzhaar-Style. Im Grunde steht seine Eigenschaft als Gebrauchstier bei Polizei und Rettungseinheiten samt seinem gesellschaftlichen Image als Bad Dog im Vordergrund. Zwar ist das Kupieren der Ohren und Ruten mittlerweile verboten, das Bild des Dobermanns mit Stachelhalsband ist aber längst nicht vergessen. Vielleicht tut’s auch der kleinere Deutsche Pinscher oder der sehr anhängliche Zwergpinscher!
Schnauzer sind unverkennbar an ihrem drahtigen Rauhaar und den typischen dichten Augenbrauen. Auch Schnauzer kommen je nach Rasse in so ziemlich jeder Größe vor und brauchen ein sportlich aktives Herrchen oder Frauchen. Wegen ihrer ausgezeichneten Riechleistung können sie zum Mantrailing genutzt werden
Und auch Molosser, also große, schwere Hunde, gehören in diese Gruppe, wie die Doggen artigen. Auch bekannt, vor dem Hintergrund einer verschneiten Alpenlandschaft posierend, sind die Sennenhunde. Unter guter Auslastung würden sich diese Kolosse sogar in der Stadt halten lassen. Bei entsprechende Wohnungsgröße versteht sich! Und bei der Freizeitplanung sollten mindestens eine Hundesportart auf dem Programm stehen.
Hunderassen Gruppe 3 und 4
Wenn du Jäger bist, kannst du dir einen Terrier oder Dackel zulegen. Diese Hunderassen wurden ursprünglich gezüchtet, um Füchse und Dachse aus ihrem Bau zu treiben. Meist sind sie klein bis mittelgroß. Wahrscheinlich kennst du noch den Cesar-Hund (West Highland White Terrier) aus der Werbung. Was du dort nicht siehst: diese Hunde haben Ausdauer!
Terrier können die Hundewiese schon zwei Mal abgelaufen haben, noch bevor du das Gatter hinter dir zu gemacht hast. Und dann: laufen sie weiter. Und danach: bellen sie. Sie bellen gern und viel und wenn du geräuschempfindlich bist, gehörst du an dieser Stelle nicht zu den Ausdauernden. Außerdem sind Terrier gern mit Buddeln beschäftig, schmutzige Pfoten und Schnauzen sind das Ergebnis, um das du dich ausdauernd kümmern musst, wenn du den Dreck nicht in der Wohnung haben möchtest. Zudem solltest du in eingezäunten Gärten etc. ständig ein Auge auf ihn haben, denn Terrier quetschen sich durch jedes Loch oder graben eines. Bist du Jäger genug für einen Terrier?
Hunderassen Gruppe 5
Als glücklicher Großgrundbesitzer brauchst du selbstverständlich einen Wachhund. Ideal dafür geeignet ist der Spitz, der sich ebenso hingebungsvoll um deine kleine Gartenparzelle kümmern würde. Sie sind meist keine großen Jäger, sodass man sie gut erzogen, auch mal von der Leine lassen kann. Wenn du nichts dagegen hast, dass dir dein Hund bellend anzeigt, dass jemand an der Haustür vorbei geht, kannst du dir unbekümmert eine Spitzart aussuchen.
Die spitze Schnauze und das lange Haar findet sich auch bei den nordischen Schlitten- und Jagdhunde, sowie die nordischen Wach- und Hütehunde. Allerdings haben diese Hunderassen meist ausgeprägtes Jagdverhalten, sind also vom Typ her Spitz, aber vom Verhalten her nicht. Wer seine Freizeit auf dem Rennschlitten verbringt oder Rentiere hüten will, kann unter ihnen die richtige Rasse finden. In der Stadt sind die Auslaufmöglichkeiten für solch einen Hund schlicht miserabel. Selbst wenn du den ganzen Tag (wirklich wirklich den ganzen ganzen Tag) auf Achse wärst und deinen Hund immer dabei haben könntest, müsstest du ihn zusätzlich einen Wagen ziehen lassen oder Fährten legen, um ihm halbwegs auszulasten.
Hunderassen Gruppe 6
Das Gleiche gilt für die Anschaffung eines Laufhundes, wie beispielsweise der beliebte Beagle einer ist. Er ist zur Jagd geeignet und soll Wild über lange (!) Strecken verfolgen können. Die Frage ist also, wie lang die Strecken sein werden, über die du deinen Hund verfolgen kannst … Wo Jagdhund drauf steht, steckt meist auch Jagdhund drin!
Einige dieser Hunderassen haben sich dennoch als treue Begleiter erwiesen. Der Basset artésien normand beispielsweise, ist ein robuster Kerl, der im urbanen Lebensraum auch wegen seines robusten Schicks häufig zu sehen ist. Trotz seiner kurzen Beine läuft er verdammt ausdauernd.
Hunderassen Gruppe 7
Vorsteherhunde sollen das Wild anzeigen, den Weg weisen. Eine Eigenschaft, die sich im Stadtleben unauffällig ausmacht. Wenn dein Hund gerade stehen bleibt, konzentriert auf einen Punkt starrt und eine Pfote hebt kann das ein anmutiges Bild geben. Aber reicht das als Grund, um sich einen Weimaraner anzuschaffen? Diese Hunderassen sind ebenfalls ursprünglich zur Jagd gezüchtet, wünschen daher viel Auslauf und Beschäftigung.
Auch der beliebten Münsterländer gehört in diese Kategorie. Da er auch in ‚kleiner Ausführung‘ gezüchtet wurde und als äußerst sozialkompetent gilt ist er schon oft zum Familienhund avanciert. Doch er legt sein wirklich ausgeprägtes Beuteverhalten auch in den Straßen einer Großstadt nicht ab.
Hunderassen Gruppe 8
Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde können unter guten Bedingungen auch den urbanen Lifestyle vertragen. Gute Fitness vorausgesetzt!
Als Apportierhund (Retriever) ist dir wohl der Golden Retriever ein Begriff. Ein lieber, netter Typ, der niemanden verbellt und sich selbst von Einbrechern gern streicheln lassen würde, bevor er auf die Idee käme ihn zu fassen oder zu jagen. Trotz seiner Größe kann er mit fachgerechter Erziehung den urban lifestyle vertragen. Nur deinen Urlaub in Spanien würde er dir Übel nehmen, denn Hitze kann er nicht ab.
Auch ein Labrador Retriever kann als kräftiger Hundetyp auf städtischen Gehwegen und Hundewiesen gut leben. Sein will to please lässt ihn gutmütig und freundlich erscheinen. Laste ihn ordentlich aus und du hast einen neuen besten Freund, dem du bestenfalls auch ein schnuckeliges Plätzchen im Büro einrichtest, denn wo du bist will er sein.
Zu den Stöberhunden gehören viele dieser hübschen Spaniel, die sehr selbstständig arbeiten, weil auch sie zu den Jagdhunden zählen. So sind sie zwar sehr intelligent, das bedeutet aber auch, dass sie eigenständig sind und stur sein können. Anfänger sollten sich mit so einem Hund nicht das Leben schwermachen.
Wasserhunde gehören ganz klar zu den Wasserratten unter euch. Mit ihren meist dunklen Locken versprühen sie einen ganz besonderen Charme. Besonders ist dementsprechend der Zeitaufwand, den die Fellpflege mit sich bringt. Einige dieser Hund gelten zudem als stur und dickköpfig, sodass eine gewisse Sensibilität gefragt ist. Da viele der Wasserhunde auch bewachen sind sie alles in allem nicht der passende Stadthund.
Hunderassen Gruppe 9
Gesellschaftshunde haben vor allem die Aufgabe, dem Menschen Gesellschaft zu leisten und ihm als Sozialpartner zu dienen. Klingt ideal, nicht wahr? Ein Blick in diese Gruppe ist wirklich lohnend, denn hier finden sich Ansprüche wie: nicht so oft rausgehen können, nicht so groß usw. Diese Rassen sind schon ein gutes Stück an das Leben in Städten angepasst.
Wer Hunde liebt, die wie kleine weiße Schafe aussehen, die keinen übermäßigen Bewegungsdrang besitzen kann sich einen Bologneser mal genauer anschauen.
Auch der treue und lernwillige Pudel hat seinen eigenen Stil, der allerdings durch regelmäßiges Scheren von dir gepflegt werden muss. Er verliert seine Haare nicht von selbst, wie ein Schaf!
Die Fellpflege eines Mops ist ausnahmsweise nicht so zeitintensiv. Dass diese Rasse allerdings Atemprobleme mitbringt ist nichts Neues. Mit einem Mops kannst du nicht joggen gehen.
Hunderassen Gruppe 10
Mit ihnen kann kaum ein anderes Tier mithalten. Windhunde sind schnell, nur der Gepard ist schneller. Viele Windhunde sind als Familienhunde geeignet, gut ausgelastet werden müssen sie allerdings. Wenn du dich draußen gern viel bewegst, drinnen aber viel auf dem Sofa hängst, ist der Windhund gar kein schlechter Begleiter.
Er gilt als unaufdringlicher Typ, der nicht aggressiv wird. Mit Kindern kommt durch seine hohe Reizschwelle gut klar. Bist du ein Sonnenschein und lässt kein hartes Wort über deine Lippen kommen, wirst du dich mit einem Windhund gut verstehen.