Zecken sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Weil die blutsaugenden Parasiten Krankheiten übertragen, solltest du mit einem Zeckenbiss nicht leichtfertig umgehen – Null Tolleranz dem kleinen Kriecher!
Während es weltweit rund neunhundert Zeckenarten gibt, können deinem Hund (und unter Umständen auch dir) in unseren Breitengraden derzeit nur zwei Arten gefährlich werden: der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Im wärmeren Süden Europas plagen sich Hunde und Halter zudem mit der Braunen Hundezecke, der Igelzecke und der Fuchszecke.
Die leicht marmorierte Auwaldzecke überträgt mit ihrem Biss die Erreger der Babesiose, des so genannten Hundemalarias. Bevorzugte Endwirte der Zecke sind neben Hunden auch Pferde, Rinder, Schafe und Wildtiere. Der Holzbock dagegen ist für Mensch und Hund gleichermaßen gefährlich und ist unter anderem Überträger der Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Prophylaxe
Um deinen Hund vor den blutsaugenden Parasiten zu schützen, kannst du auf chemische, pflanzliche oder naturheilkundliche Mittel zurückgreifen, die alle dem Zweck dienen, die Haut des Hundes für Zecken abstoßend oder sogar giftig zu machen. Zu den chemischen Mitteln gehören die sogenannten Spot-on-Präparate – Insektizide, die dem Hund zwischen die Schulterblätter geträufelt werden und sich von dort aus auf seine gesamte Haut verteilen, sowie Zeckenhalsbänder oder Zeckensprays, die auf die gleiche Weise wirken. Spot-on-Präparate, Halsbänder und Sprays gibt es auch in der weniger aggressiven Variante unter Zuhilfenahme pflanzlicher Wirkstoffe.
Naturheilmittel gegen Zecken sind beispielweise Formel-Z-Tabletten, die dank bestimmter Mineralien und Vitamine zu einer abstoßenden Ausdünstung des Hundes führen, oder aber Bernsteinketten, deren Reibung das Hundefell statisch auflädt und Zecken elektrisieren soll. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer präventiven Borreliose-Impfung. Da diese allerdings weder gegen die hier verbreiteten Erregerarten noch gegen den Zeckenbiss selbst schützt, ist die Impfung umstritten.
Keines der prophylaktischen Mittel kann als verlässlicher Zeckenschutz betrachtet werden. Das gründliche Untersuchen des Fells deines Hundes nach einem Spaziergang in der Natur ist deshalb obligatorisch. Da der Gemeine Holzbock erst nach einigen Stunden sein Hypostom in der Haut verankert, um Blut zu saugen, kannst du ihn oft noch rechtzeitig absammeln.
Behandlung
Ist dein Hund von einer oder mehreren Zecken befallen, solltest du sie so schnell wie möglich entfernen.
Hierfür solltest du nicht die Finger, sondern Hilfsmittel wie eine Zeckenzange oder einen Zeckenhaken benutzen, die verhindern, dass die Zecke beim Entfernen gequetscht wird und auf diese Weise Krankheitserreger aus ihrem Inneren in die Wunde geraten. Wichtig hierbei ist, dass die Zange oder der Haken hautnah angesetzt und die Zecke – gern auch mit einer drehenden Bewegung – vollständig entfernt wird. Sollten geringe Teile des Greifapparates in der Haut deines Hundes verbleiben, werden diese nach einigen Tagen abgestoßen.
Während Borreliose-Erreger meist erst einige Stunden nach dem Biss der Zecke übertragen werden und somit ihr rechtzeitiges Entfernen eine Erkrankung verhindern kann, übertragen sich FSME-Viren bei einem Biss unmittelbar. Solltest du dir unsicher sein, ob dein Hund von einem Holzbock, einer Auwaldzecke oder einer anderen Art gebissen wurde, ist der rasche Besuch beim Tierarzt in jedem Fall das beste, was du für deinen Hund tun kannst.