Wie viel Auslauf benötigt ein Hund?
Jeder Hund braucht Bewegung, der eine mehr, der andere weniger. Ihn ohne ausreichende Bewegungsmöglichkeiten zu halten, würde ihn krankmachen. Die Frustration könnte durch anhaltendes Bellen deutlich werden oder indem dein Hund alles zerkaut was ihm in die Quere kommt, wenn er gelangweilt durch deine Wohnung schlurft. Wie oft du mit ihm rausgehen musst, hängt von der Rasse ab und natürlich vom individuellen Körperbau und dem Temperament des Hundes. Wie gesund und wie alt der Hund ist spielt auch in die Frage mit hinein: Wie viel Auslauf braucht mein Hund eigentlich?
Wie viel und wie oft?
Mit Welpen und jungen Hunden bis zu einem Alter von 9 Monaten und sehr kleinen Hunden, die nicht größer als 35cm hoch werden, gehst du öfter und kürzer raus. Mehrere Male am Tag machst du mit ihm knapp halbstündige Spaziergänge, auf denen der Kleine sich richtig austoben können, aber ab und an auch Pausen machen darf.
Wenn dein Hund vier ordentlich lange Beine hat, musst du schon ein bedeutend rascheres Tempo an den Tag legen. Das gilt generell für leichte und große Hunde, denn durch ihre Züchtung haben sie eine ausdauernde Kondition. Sie sollten ja arbeiten. Das bedeutet, dass den mehreren Gassi-Runden pro Tag, auf denen du nicht bummeln solltest, eine größere Lauf- oder Spieleinheit von ca. 30 Minuten zugesetzt werden muss, die deinen Hund körperlich so richtig fordert.
Hast du einen schweren, großen Hund reichen zwei Ausflüge pro Tag, die gut eine Stunde dauern dürfen. Das insgesamt ruhige Tempo solltest du allerdings mit einer ausgelassenen Tobe-Einheit kombinieren, bei dem der Kreislauf angeregt wird.
Für die sogenannten Quadrathunde reichen kurze Runden, mehrmals am Tag und möglichst versehen mit Anstrengungen körperlicher und geistiger Art.
Wann?
Mehrmals täglich mit dem Hund rausgehen heißt ungefähr: morgens nach dem Aufstehen, am späten Vormittag, frühen Nachmittag, am Abend und vor dem Schlafen gehen. Hauptsache regelmäßig. Damit ist aber nicht immer eine riesige Auslaufrunde gemeint, sondern auch mal nur eine Pinkel-Kack-Runde.
Außerdem gilt: wenn dein Hund einen vollen Magen hat, solltest du die Spielstunde verschieben. Und an heißen Tagen versuche die kühlen Stunden des Tages zu nutzen, wenn du einen hitzeempfindlichen Hund hast!
Am Wochenende lohnt sich auch mal ein Kurztrip in den Wald oder zum See.
Wo?
Wenn es eine Route gibt, die ihr regelmäßig spaziert ist das für deinen Hund wie das tägliche Zeitungslesen. Selbst wenn der Weg gleich ist, dass was es zu ‚lesen‘ gibt verändert sich jeden Tag. Darum ist es ok, wenn du bestimmte Wege immer wieder mit ihm läufst.
Achte besonders bei schnellerem Tempo auf die Straßenbeläge. Häufig sind sie hundeunfreundlich. Rollsplitt kann ganz schön weh tun und auf Beton kann sich dein Hund bei zu langen Laufen die Pfoten Wund rennen. Erde und Wiesen sind schonender. Immerhin ist dein Hund quasi barfuß unterwegs und er spürt die Bodentemperatur empfindlicher als du.
Hunde haben ein bedeutend sensibleres Wahrnehmungssystem als wir Menschen. Daher kann es in der urbanen Umgebung schon mal zur Reizüberflutung kommen, die dazu führen kann, dass der Hund plötzlich gar nichts mehr wahrnimmt. Ein Hund der an die Stadt gewöhnt ist, ist also deutlich im Vorteil, wenn es mal turbulenter wird. Dennoch wähle besser ruhigere Straßen, wenn du auf dem Weg zum Hunde-Auslaufgebiet bist.
Im beste Fall gibt es einen Rundweg, auf dem Hunde freilaufen dürfen, mit Ausweichmöglichkeiten durch Abzweigungen, sodass sich die Hunde und Besitzer aus dem Weg gehen können. Im Idealfall gibt es mehrere größere Flächen, auf denen sich die Hunde auslaufen dürfen.
Wie?
Dein Hund will tägliche toben. Eine Spielstunde pro Tag kann auch mal nur eine viertel Spielstunde sein. Hauptsache ausgelassen!
Die Mischung ist wichtig. Der perfekte Auslauf ist abwechslungsreich und fördert die gesunde Entwicklung deines Hundes.
Und nur bei Fuß zu laufen macht noch keine Hunderunde aus dem Spaziergang. Dein Hund braucht die Möglichkeit ohne oder mit langer Leine allein die Gegend erkunden zu können.